Kranenburg Kranenburg im Netz vereinen

Kranenburg · Mit einem NRW-Pilotprojekt wird in der Grenzgemeinde ein Portal geschaffen, mit dem Bürger über das Internet einfacher und besser kommuni- zieren können.

 Sind am Pilotprojekt "Kommunales Open Government" beteiligt (v. l.): Markus Schlegel, Iris Haarland, Heinz Lamers und Clemens Janßen.

Sind am Pilotprojekt "Kommunales Open Government" beteiligt (v. l.): Markus Schlegel, Iris Haarland, Heinz Lamers und Clemens Janßen.

Foto: P. Janssen

Für Heinz Lamers war es eine Hilfe. Nach 30 Jahren kehrte er in seine alte Heimat nach Nütterden zurück. In den vergangenen Jahrzehnten hatte sich hier einiges getan. Um sich in dem Kranenburger Ortsteil schnell wieder zurecht zu finden, nutzte er das Angebot unter der Internetseite https://mienthuus.de. Hier besteht unter anderem die Möglichkeit, den dort angebotenen Link Nütterden auszuwählen, um aktuelle Informationen über das Dorf zu erhalten. Was Lamers geholfen hat, davon sollen demnächst möglichst viele Bürger profitieren.

Bei mienthuus.de, übersetzt etwa mit "mein Zuhause", handelt es sich um ein NRW-Pilotprojekt, das sich in Kranenburg in der Abschlussphase befindet. 23.500 Euro kostet es, 80 Prozent davon, 18.800 Euro, trägt das Land. Den restlichen Betrag übernimmt die Gemeinde. Ziel ist es, eine Art interaktiven Dorfplatz im Internet aufzubauen. So wie Lamers die Möglichkeit nutzte, sich über Nütterdener Vereine, Veranstaltungen, Ansprechpartner oder Treffpunkte zu informieren, soll hier ein attraktives Angebot für alle Kranenburger geschaffen werden. Ein aktueller Blick aufs Portal unter der Rubrik "wann, wo, was, wer" zeigt, dass nicht ausschließlich regelmäßig wiederkehrende Termine, etwa Trainingszeiten von Sportvereinen, hier aufgeführt werden, sondern auch einmalige Veranstaltungen wie etwa das Adventssingen am kommenden Samstag, 23. Dezember, in der Seniorenresidenz. Beispiele dafür, was das Projekt für einen privaten Nutzen haben kann, sind: wenn jemand Skatspieler sucht, sich schlicht zum Kaffee verabreden will oder eine Mitfahrgelegenheit benötigt. Eine Gruppe älterer Bürger, die sich mit dem Thema digitale Medien beschäftigt, hat sich hier bereits gefunden. Doch ist das Projekt auf die Hilfe der Nutzer angewiesen. Nur durch Pflege und ständige Aktualisierung kann die Seite einen Beitrag zu einer schnellen und unkomplizierten Vernetzung leisten.

Auch die Gemeinde will auf dieser Plattform informieren sowie einfacher mit dem Bürger kommunizieren. Für Markus Schlegel, der sich im Rathaus um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert, ist etwa der Veranstaltungskalender, so wie er aktuell noch präsentieret wird, nicht mehr zeitgemäß. "Ziel ist es, Informationen an einem Ort zu sammeln, um diese in einer zeitgemäßen Form zu präsentieren", sagt Schlegel.

Iris Haarland ist die Projektleiterin von"Kommunales Open Government". Sie hat diese Art der "sozialen Karte" bereits in anderen Kommunen aufgebaut. In den Niederlanden sei man auf diesem Gebiet bereits wesentlich weiter, so Haarland. Auf der Internetseite sind nicht alleine die Kranenburger Dörfer miteinander vernetzt, sondern ebenso die Grenzgemeinden. Das Angebot wird auch in niederländischer Sprache präsentiert. Für Iris Haarland ist die Bündelung von Informationen ein großer Vorteil des Projekts. Man soll nicht mehr an mehreren Stellen suchen müssen und in maximal drei Schritten am Ziel sein. Wichtig ist, dass die Plattform möglichst schnell eine große Akzeptanz erfährt. Ein nicht unerheblicher Schritt ist dafür gegeben: Das Portal kann kostenfrei genutzt werden.

(jan)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort