Kleve Koekkoeks Stadtpalais wird saniert

Kleve · Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien und das Land NRW für die Koekkoek-Stiftung unterstützen die Sanierung des Schmuckstücks in der City. Sanierung des Kurhauses ist überfällig.

 Das B.C. Koekkoek-Haus bliebt an Montag wegen der Restaurierung geschlossen, gestern wurde das Gerüst aufgestellt.

Das B.C. Koekkoek-Haus bliebt an Montag wegen der Restaurierung geschlossen, gestern wurde das Gerüst aufgestellt.

Foto: Gottfried Evers

Ursula Geisselbrecht-Capecki, die künstlerische Leiterin vom B.C. Koekkoek-Haus, hat alle Hände voll zu tun: Die ehrenamtliche Crew des Hauses muss für ihr Museum die große Wörner-Ausstellung vorbereiten, deren zweiter Teil nach der Eröffnung morgen im Museum Kurhaus schon in zwei Wochen später im Haus Koekkoek eröffnet wird. Die Blätter müssen gesichtet und ausgewählt werden, die passenden Passepartouts zu den einzelnen Bildern geschnitten und das Ganze gerahmt und an die Wand gebracht werden. Zudem muss die Masuyama-Ausstellung abgebaut werden.

Doch damit nicht genug: Geisselbrecht hat zusätzlich die Handwerker im Haus: Die Koekkoek-Stiftung hat nämlich Unterstützer gefunden, die helfen, die nötigen Sanierungen am Haus finanzieren; Die Stiftung Deutscher Denkmalschutz gibt Mittel, auf Vermittlung der Bauministerin Dr. Barbara Hendricks kam die die Bundesbeauftragte für Kunst und Medien, Dr. Grütters, dazu und nicht zuletzt das Land NRW als Besitzer des Hauses Koekkoek. Deshalb wird das Haus ab Montag bis zum 5. November geschlossen bleiben. Am Sonntag 6. November eröffnet dann auch hier "Sammlung Wörner - von Haltung und Leidenschaft - 500 Jahre Kunstgeschichte".

"Wir müssen vor allem die Fenster sanieren", sagt Geisselbrecht. Das große Fenster im Treppenhaus bekam innen neue Fensterlaibungen aus Holz - in dieser Zeit musste das Haus schon geschlossen werden. Danach ersetzte der Kranenburger Fensterrestaurator Christian Köster die faulen Stellen im Holz der anderen Fenster. "Wir haben das Glück, dass die Holzfenster im Großen und Ganzen aber noch gut in Schuss sind", sagt Geisselbrecht. Damit das so bleibt, werden die Fenster jetzt gestrichen. Und nicht nur die Fenster müssen saniert werden: Auch die aufwendig verzierten Ornamentbrüstungen als Teil des Fassadenschmucks, die außen in den Fensterlaibungen sitzen, bekommen einen neuen Anstrich.

Wie bei der Restaurierung der Holzteile gingen auch die Malerarbeiten an ein Unternehmen aus der Region, der Malerbetrieb Norbert Boesten aus Kleve wird die Fenster und die farbig angelegten Gesimse unter der Dachkante des Hauses mit einem frischen Farbanstrich versehen. gestrichen werden auch die Türen in dem alten Palais.

In einem Zuge bekommt das Haus eine neue Dachhaut aus Teerpappe. "Außerdem müssen wir im Garten noch ein neues Absturzgitter fertigen lassen", sagt die künstlerische Leiterin. Auf dem Dach arbeitet der Kalkarer Betrieb van Meegern, das Geländer schmiedet die Bauschlosserei Beinhoff aus Kellen, so Geisselbrecht.

Veranschlagt wurden für die Bauarbeiten rund 90.000 Euro. Geld, das die B.C. Koekkoek-Stiftung kaum hätte stemmen können. "Wer für ein historisches Gebäude Verantwortung trägt, weiß, dass seine Instandhaltung ohne Fördermittel kaum möglich ist", sagt Joachim Schmidt, Vorsitzender der Koekkoek-Stiftung. Jetzt da diese Mittel fließen würden, könne die Stiftung starten und ihren Maßnahmenkatalog nach Dringlichkeit abarbeiten. "Restaurieren, reparieren, sanieren - die Liste ist lang. Ich freue mich mit dem gesamten Stiftungsvorstand auf das. was jetzt kommt. Dank an die NRW-Stiftung und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für ihre Fördergelder", so der Vorsitzende.

Während Haus Koekkoek derzeit weiter gesichert wird und einen neuen Schliff bekommt, wartet die Fassade des Kurhauses im historischen Park immer noch auf ihre Sanierung. Das Kurhaus sollte der Stadt Kleve, die hier als Eigentümer für den Erhalt des Gebäudes zuständig ist, nicht nur als Museum, sondern auch als wichtiges Denkmal inmitten der historischen Parkanlagen am Herzen liegen. Und gerade die Stadt sollte sich um den Erhalt ihrer Denkmaler kümmern. Augenscheinlich ist die Sanierung durch das Gebäudemanagement der Stadt Kleve längst überfällig.

(RP)
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