Kleve Klever startet in USA mit Döner-Buden durch

Kleve · Der 25-jährige Niklas Plath, dessen Eltern in Till-Moyland wohnen, hat drei Jahre im US-Bundesstaat Texas gelebt und dort eine Döner-Kette mit aufgebaut. Damit schlossen er und zwei Freunde eine Marktlücke.

 Niklas Plath half auch in den Filialen an der Theke mit.

Niklas Plath half auch in den Filialen an der Theke mit.

Foto: plath

Manche US-Amerikaner sind für ihre Vorliebe für ungesundes Essen bekannt. Filialen von Burger-, Pizza- und Hähnchen-Ketten gibt es dort fast überall. Aber vom in Deutschland beliebten Döner war in den USA bis vor kurzem wenig bis nichts zu sehen. Der in Kleve geborene Niklas Plath (25) und seine beiden Studienfreunde Dominik Stein und Michael Heyne haben diese Marktlücke erkannt und die Initiative ergriffen. Mittlerweile haben sie im US-Bundesstaat Texas 25 gut laufende Döner-Filialen aufgebaut.

Niklas Plath hatte 2009 sein Abitur mit dem Noten-Durchschnitt 1,0 am Konrad-Adenauer Gymnasium bestanden. "Meine Leistungskurse waren Mathe und Physik. Ich lerne super gerne", erzählt der nun 25-Jährige. Und seine bisherige Lebensgeschichte zeigt, dass sich der junge Mann immer voll und ganz auf das konzentriert, was gerade anliegt. Er berichtet: "Mir war immer klar, dass ich gerne etwas von der Welt sehen möchte. Ich studiere Betriebswirtschaftslehre in Vallendar in Rheinlandpfalz. Deshalb habe ich ein Betriebspraktikum in Madrid absolviert. Und abgesehen davon habe ich eine fünfwöchige Rucksackreise durch Indien gemacht."

Während seines Bachelorstudiums habe er Dominik Stein und Michael Heyne kennengelernt. "Durch die beiden bin ich überhaupt in das Döner-Geschäft gekommen. Die zwei brauchten noch jemanden, der sich um die Finanzen und den formellen Kram kümmert", erklärt Niklas Plath. Durch sein Studium habe er entsprechende Kenntnisse gesammelt. "Es war für mich wirklich super spontan. Die beiden haben mich gefragt, ob ich Lust hätte mitzumachen. Ich habe gar nicht lang überlegt: So eine Chance hat man nicht jeden Tag. Die beiden hatten bereits zwei Filialen, ich bin also als Partner miteingestiegen".

Der Plan war es, in Texas eine Döner-Restaurant-Kette unter dem Namen "Verts Kebap" zu starten. Die ersten Filialen entstanden in Austin (Texas). Mittlerweile gibt es Döner-Restaurants in Dallas, Huston und St. Antonio. "Bei unserem Konzept war es uns wichtig, auf die besonderen Wünsche der Texaner einzugehen. Unser Döner ist also nicht so klassisch aufgebaut wie in Deutschland. Beispielsweise verkaufen wir fünf verschiedene Soßen zum Döner. Die Leute essen gerne scharf, also gibt es bei uns Jalapenos zum Döner", erklärt Niklas Plath lachend. Da die Texaner nicht an den Döner gewöhnt seien, sei es einfacher, ein etwas anderes Konzept an den Markt zu bringen. "Wir passen uns in den Städten den Wünschen der Einwohner an. Wir verkaufen beispielsweise auch Bier. In Dallas anderes als in Austin."

Nach und nach kamen immer mehr Filialen des "Verts Kebap" dazu: "Wir wollten so weit kommen, dass die Geschäfte ohne unsere Mitarbeit laufen. Mittlerweile haben wir überall kompetente Mitarbeiter, die brauchen unsere Hilfe jetzt nicht mehr", erzählt Niklas Plath.

Momentan ist der 25-Jährige in Deutschland: "Ich habe drei Jahre in den USA gewohnt. Das war eine super Erfahrung, aber jetzt ist es für mich wieder an der Zeit, meinen Master an der Uni fertig zu machen, mehr Zeit für Familie und Freunde zu haben." Denn in den letzten drei Jahren seien diese Dinge zu kurz gekommen. "Ich liebe es, etwas von der Welt zu sehen. Deshalb will ich nicht mein Leben lang am Niederrhein sein. Aber momentan mag ich es, wieder in Deutschland zu sein", sagt er. Dennoch könne er es sich vorstellen, in die USA zurückzukehren. Ob und wann das der Fall sein wird, wisse er noch nicht. Niklas Plath sagt: "Ich bin kein Mensch, der so weit im Voraus plant. Ich konzentriere mich auf eine Sache. Im Moment ist das meinen Master."

(awoi)
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