Kleverland Klever Firmen auf Rekordjagd

Kleverland · Die großen Unternehmen im Kleverland blicken zurück auf ein erfolgreiches Jahr. Auch für 2018 erwarten sie viel Gutes, denn es liegen schon zahlreiche Aufträge vor. Die größte Herausforderung ist und bleibt der Fachkräftemangel.

Die Konjunktur läuft auf Hochtouren. Auch bei den Firmen im Kleverland brummt es. Die RP hat sich umgehört, wie die Entwicklung 2017 verlief und mit welchen Erwartungen man ins neue Jahr geht.

Bei der Firma Colt in Kleve blickt Geschäftsführer Lukas Verlage zurück auf ein erfolgreiches Jahr. Der technische Gebäudeausrüster konnte seinen Umsatz von 60 Millionen im Jahr 2016 auf 71 Millionen Euro im Jahr 2017 steigern. Auch die Zahl der Mitarbeiter ist am Standort Kleve auf aktuell 187, davon zehn Auszubildende, gewachsen. Für innovative Produkte gab es zahlreiche Preise, aktuell ist das Unternehmen für den German Brand Award nominiert. Zu den weiteren Höhepunkten zählte die Teilnahme an der Weltausstellung Expo im spanischen Santana. Auf das gerade begonnene Jahr blickt Verlage erwartungsvoll: "Die Auftragslage ist gut. Bis jetzt sehe ich keine Probleme", sagt der Colt-Geschäftsführer. Eine Herausforderung bleibt der Fachkräftemangel. "Es ist nach wie vor schwierig, qualifiziertes Personal zu finden", betont Verlage.

Auch bei der Firma Spectro laufen die Geschäfte gut. "Dank der guten globalen wirtschaftlichen Lage können wir 2017 auf eine positive Unternehmensentwicklung zurückblicken. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir sowohl Umsatz als auch Gewinn steigern", sagt der Marketingbeauftragte Thorsten Görtz. Weltweit erhöhte sich die Mitarbeiterzahl um etwa 20. In Kleve hat der Hersteller von Messinstrumenten für die Elementanalytik zudem sieben neue Auszubildende eingestellt. Für 2018 erwartet das Management eine vergleichbare Entwicklung wie im vergangenen Jahr. Der derzeitige Auftragsbestand sei zufriedenstellend, so Görtz. Gute Wachstumschancen sehe man in den klassischen Anwendungsbereichen wie etwa in der Metallindustrie, aber insbesondere auch in den Segmenten Umwelt, Lebensmittel, Pharma und Kosmetik.

Negative Schlagzeilen kamen zuletzt von der Firma KHS, die auch in Kleve ein Werk hat. Der Konzern kündigte an, in Kleve 17 Stellen abzubauen. Dabei ist die Auftragslage durchaus gut, und es herrscht große Zufriedenheit beim Unternehmen. So kann der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen viel Positives berichten: "Unsere erst 2016 erweiterte Produktion ist und bleibt voll ausgelastet. Die Auftragsbücher waren entsprechend gut gefüllt und sind es noch", sagt Burkhard Becker, Vorsitzender Geschäftsführung/Technik und Entwicklung/Produktion bei KHS. Die Kennzahlen zum Geschäftsverlauf im Jahr 2017 könne man als hundertprozentige Tochter der Salzgitter AG allerdings erst im Frühjahr kommunizieren. KHS blickt optimistisch aufs neue Jahr, auch in der Schwanenstadt. "Der Standort Kleve hat innerhalb der KHS-Gruppe eine große Bedeutung. Hier ist die Verpackungskompetenz versammelt. Unsere Kunden sind große Getränkehersteller und -abfüller auf der ganzen Welt. Dieser Markt ist vergleichsweise geringen konjunkturellen Schwankungen ausgesetzt. So ist bereits jetzt absehbar, dass wir das hohe Niveau des Vorjahres auch zu Beginn dieses Jahres halten können. Es geht vor allem darum, für unsere Kunden effizient, schnell und zuverlässig zu liefern", sagt Becker.

Auch der Ofenbauer Ipsen zeigt sich glücklich mit der Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Jahr. "Zum zweiten Mal in Folge können wir einen Rekord bei der Auftragssteigerung verbuchen", sagt Marc Angenendt Geschäftsführer Ipsen International GmbH mit dem Hauptquartier in Kleve. Die größte Herausforderung sei es, die zahlreichen Aufträge fürs nächste Jahr gut abzuwickeln. Denn: "Wir suchen dringend Mitarbeiter, vor allem in den Bereichen Konstruktion und Service", betont Angenendt. Weil die Kapazitäten in Kleve so langsam an die Grenzen stoßen, überlegt man beim Ofenbauer, an anderer Stelle Fertigungsmöglichkeiten zu schaffen oder auszubauen. Aktuell hat Ipsen in Kleve 332 Mitarbeiter, im vergangenen Jahr wurde deren Anzahl um rund zehn Prozent aufgestockt. "Unsere Antwort auf den Fachkräftemangel lautet Ausbildung", erläutert Angenendt. So sind bei Ipsen derzeit 28 Auszubildende beschäftigt, im August sollen es bereits 33 sein.

(RP)
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