Kleve Gedenkmünzen zum 100. Geburtstag von KZ-Priester Karl Leisner

Kleve · Zum 100. Geburtstag des seliggesprochenen Priesters Karl Leisner im kommenden Jahr erscheint eine Gedenkmünze in Feinsilber und Feingold. Der 1915 in Rees am Niederrhein geborene Leisner ist der einzige Priester, der in einem Konzentrationslager die Weihe empfing. Wenige Monate nach der Befreiung des KZ Dachau starb er im August 1945.

Die Sonderprägung wurde vom Internationalen Karl-Leisner-Kreis in Zusammenarbeit mit der Firma Euromint und der Sparkasse Kleve herausgegeben, wie das Bistum Münster am Freitag in Kleve mitteilte. Die feinsilbernen Münzen sind auf eine Auflage von 500 Stück limitiert und für 45 Euro bei der Sparkasse erhältlich. Die Goldmünzen, von denen 50 Exemplare zum Preis von je 799 Euro geprägt wurden, gibt es nur auf Bestellung bei der Sparkasse. Alle Medaillen sind 30 Millimeter groß und wiegen 8,5 Gramm.

Die Vorderseite zeigt die Büste Leisners und die Jahreszahlen des Jubiläums. Auf der Rückseite ist die Krümme eines Bischofsstabes zu sehen, den ein KZ-Mithäftling für die Priesterweihe gestaltet hatte. Zudem zeigt die Münze die Worte "Victor in vinculis - Sieger in Fesseln".

Aus Anlass von Leisners Priesterweihe am 17. Dezember wird der emeritierte Hamburger Erzbischof Werner Thissen am 13. Dezember um 18.00 Uhr einen Gedenkgottesdienst in der Klever Stiftskirche feiern, kündigte Kreisdechant Propst Johannes Mecking an. Der in Kleve geborene Thissen habe zu Karl Leisner, der dort aufgewachsen ist, ein besonderes Verhältnis. Im Dezember soll eine von dem Künstler Bert Gerresheim gestaltete Büste Leisners auf dem Klever Kirchenvorplatz eingeweiht werden. 2015 erscheine eine Sonderbriefmarke zum 100. Geburtstag Leisners.

Leisner wurde am 28. Februar 1915 geboren. Nach dem Theologiestudium in Münster und Freiburg gründete er im Nationalsozialismus verbotene Jugendgruppen. Im November 1939 wurde Leisner - inzwischen Diakon - wegen einer abschätzigen Bemerkung über Hitler verhaftet. Er kam ins KZ Sachsenhausen, später nach Dachau. Dort weihte ihn heimlich der ebenfalls inhaftierte französische Bischof Gabriel Piguet von Clermont 1944 zum Priester. Anfang Mai 1945 wurde der an Lungentuberkulose erkrankte Leisner aus dem KZ befreit. Er starb im August im Sanatorium Planegg bei München. Am 23. Juni 1996 wurde er von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

(KNA)
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