Landgericht Kleve Brüder sollen Mann wegen "Familienehre" getötet haben

Kleve · In einem Supermarkt in Kleve sollen zwei Bürder einen Mann vor den Augen von Kunden und Mitarbeitern ermordet haben - der Familienehre wegen. Nun sitzen die Männer ernut auf der Anklagebank. Denn der Bundesgerichtshof hatte ein früheres Urteil aufgehoben.

Die Verhandlung ist auf elf Termine angesetzt.

Die Verhandlung ist auf elf Termine angesetzt.

Foto: dpa

Eigentlich sollten die Brüder im Alter von 32 und 23 Jahren wegen Totschlags für zwölf Jahre hinter Gittern. So lautete zumindest das Urteil der 4. Strafkammer Ende 2014. Wegen einer unzureichenden Begründung hob der Bundesgerichtshof den Rechtsspruch aber auf.

Die auf elf Termine angesetzte Verhandlung soll von Montag (9 Uhr) an klären, ob "Heimtücke" als Mordmerkmal vorliegt. Sollte das der Fall sein, könnten die Angeklagten lebenslänglich ins Gefängnis kommen.

Der Bluttat im Frühjahr 2014 war eine Reihe von Konflikten zwischen den Familien des Opfers und der Beschuldigten vorausgegangen. Das spätere Opfer hatte selbst eine Freiheitsstrafe von vier Jahren verbüßt, weil er 2008 versucht hatte, einen Bruder der Angeklagten umzubringen.

Nach seiner Entlassung hätten die beiden Angeklagten sich dazu entschlossen, die Familienehre wieder herzustellen. Deshalb ermordeten sie den Mann nach Auffassung der Staatsanwaltschaft im Einkaufsladen in Kleve. Die mutmaßlichen Täter sollen 44 Mal auf das Opfer eingestochen haben.

(lnw)
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