Kalkar-Appeldorn Kinder bleiben trotz des Regens närrisch

Kalkar-Appeldorn · Mehr Wagen, mehr Kamelle, nur leider kein wirklich gutes Wetter: In Appeldorn und Uedem zogen die närrischen Lindwürmer wie geplant durch die Dörfer. Aktive aus dem Kleverland, die Montag Pech hatten, schlossen sich an.

 Beim Uedemer Kinderkarneval versuchte der Regen - weitgehend erfolglos - den Narren das Vergnügen zu verderben. Wem es allzu ungemütlich wurde, der schlief einfach eine Runde.

Beim Uedemer Kinderkarneval versuchte der Regen - weitgehend erfolglos - den Narren das Vergnügen zu verderben. Wem es allzu ungemütlich wurde, der schlief einfach eine Runde.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

/ uedem Am letzten Tag der närrischen Session stand für die Karnevalisten in Appeldorn und Uedem noch der Höhepunkt der vergangenen Wochen an: die Umzüge am Veilchendienstag. Dabei hatten die Appeldorner noch richtig viel Glück, weil es bei ihnen im Laufe des Vormittags erst zu nieseln begann und die zahlreichen großen Wagen einmal mehr eine tolle Show ausmachten. In Uedem hingegen mussten die zahlreichen vorwiegend kleinen Leute im stärker werdenden Regen dann doch ein paar Federn lassen. Spaß hatten die Akteure in jedem Fall, schließlich ist fast alles besser zu ertragen, als dass ein Zug abgesagt wird wie in der Nachbarschaft am Rosenmontag mehrfach geschehen.

Roland Matenaer von der Appeldorner Zugleitung wies am frühen Morgen die großen Wagen, die einer nach dem andern eintrafen, auf dem Betriebsgelände von Pfeifer & Langen in ihre Warteposition ein. "Wir können hier heute auch einige Nachbarn begrüßen, denn wir hatten Anfragen von Zügen, die am Rosenmontag ausgefallen sind", erzählte Matenaer. Sowohl aus Kleve, als auch aus Hasselt reihten sich Wagen ein, außerdem ein Motivwagen der Freunde aus Xanten. "Da ziehen wir auch immer mit, deshalb ist von denen auch ein Wagen in Appeldorn dabei." Und hatte ordentlich Blutwurst dabei, versicherte ein Gast - in der Domstadt wird schließlich immer der "Blutwurstsonntag" gefeiert. Eine weitere nette Besonderheit ( als Folge von anderer Leute Pech): "Die Reeser, die auch nicht ziehen durften, wollten ihre Kamelle nicht verkommen lassen und haben uns eine große Spende zukommen lassen", berichtet Matenaer und verweist auf einen Haufen großer Kartons.

 Kistenweise Kamelle aller Art wurden im Appeldorner Zug unters Volk geworfen. In der ersten Stunde blieb es bei leichtem Sprühregen, die Laune bei Clowns und allen anderen war bestens.

Kistenweise Kamelle aller Art wurden im Appeldorner Zug unters Volk geworfen. In der ersten Stunde blieb es bei leichtem Sprühregen, die Laune bei Clowns und allen anderen war bestens.

Foto: Evers

Was es bedeutete, dass anderswo nicht geworfen werden konnte, erlebten die Zuschauer ganz praktisch: Soviel Wurfmaterial stand zur Verfügung, dass jeder, der wollte, säckeweise mit nach Hause nehmen konnte. Und weil "Kamelle" längst nicht mehr die einfachen Bonbons sind, die heute kaum mehr gelutscht werden, erfreuten sich die ungezählten Chips-, Popcorn-, Puffreis- und sonstigen Tütchen großer Beliebtheit. Kaubonbons für den einen, Lakritzschnecken für den anderen, Blumen und Kulis für die Mütter, Väter halfen, die Süßigkeiten vom Pflaster aufzuklauben oder hielten beim Sammeln Säbel und Hüte fest.

In bester Laune malten sich die Schlümpfe vom Männerballett Appeldoorn gegenseitig blaue Gesichter, die "Hau'se Jonges", die eigentlich für Kleve gemeldet waren, zogen als Wild-West-Cowboys mit. "Dazu mussten wir gestern noch eine Seitenverkleidung um den Trecker bauen, weil dies das Kalkarer Sicherheitskonzept verlangt", erzählte Bernd Wanders. Die Mühe war es den Jonges aber wert - so konnte der prächtige Wagen immerhin rollen. Die Hönnepeler GKG hatte ein fantasievoll mit Moos, Rinde und Muscheln beklebtes Geisterschiff in den Nachbarort geschickt, die Vampire von Heilig Geist tauchten einmal mehr aus ihren Gräbern auf. Auch die zahlreichen Fußgruppen hatten in ihren Säcken mehr als genug Süßes und Salziges für die Zuschauer.

Wenn sie anderswo "das Salz in der Suppe" sind, machen die Fußgruppen in Uedem gleich den ganzen Zug aus. Dort bewegt sich Groß und klein ohne Motor-Unterstützung. In allen Karren sitzen solche, die den langen Weg noch nicht aus eigener Kraft schaffen. Spätestens ab Kindergartenalter (und das beginnt ja heute meist schon mit zwei Jahren) läuft der Uedemer aber auf den eigenen Beinen mit, gerne an den Händen der Eltern oder der Erzieherinnen. Uedems Kinderkarneval ist ein Familienfest der besonderen Art: Im Mittelpunkt stehen eindeutig die Jüngsten, die auch den Elferrat, gleich zwei Kinderprinzenpaare (von den Kindergärten Kunterbunt und St. Franziskus) und zwei Prinzessinnen der Kita Lebensgarten stellen.

Die Gruppen kamen, allerliebst kostümiert, als Disney-Figuren, als Eisbären, Sandmännchen oder Pumuckl daher. Im Taxi fuhr der Betrieb Reinhoffer, der in diesem Jahr Sessionspate für die Fidelitas ist, an den Uedemern vorbei. Minis, Teenies und Knöllekes tanzten später im Bürgerhaus noch für das junge Narrenpublikum. Da schüttete es draußen schon ordentlich.

(RP)
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