Bedburg-Hau Kevelaererin hilft Flüchtlingen in Hau

Bedburg-Hau · Gertraud Gleichmann ist die neue Integrationsbeauftragte in Bedburg-Hau. Die 56-Jährige übernimmt das Amt von Klaus Reiners, der aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten muss. Die Gemeinde erwartet 25 neue Flüchtlinge.

Auf Gertraud Gleichmann wird viel Arbeit zukommen, vielleicht mehr, als sie erwartet hatte. "Bedburg-Hau könnte wieder Zuweisungsgemeinde werden und bis zu 25 Flüchtlinge erhalten. Das wurde uns jetzt angekündigt", sagte Bürgermeister Peter Driessen bei der Vorstellung seiner neuen Integrationsbeauftragten. 170 Flüchtlinge sind derzeit bereits in Bedburg-Hau untergebracht. Aber Gertraud Reichmann wirkt engagiert. Und sie kann auf viele Helfer zählen: "Die Ehrenamtlichen des Ausländerinitiavkreises haben mir ihre Unterstützung zugesichert. Ihre Erfahrungen sind für mich sehr wertvoll", sagt Gleichmann.

Die Kevelaererin folgt auf Klaus Reiners, der von Februar 2016 bis Juli 2017 der erste Integrationsbeauftragte der Gemeinde Bedburg-Hau war. Reiners hätte seine Stelle gerne noch, wie geplant, bis zum 4. November, ausgefüllt, "aber mir kam leider gesundheitlich etwas dazwischen", sagt er. Sein Büro war im Asylbewerberheim Loosenhof. Dort arbeitet jetzt auch Gleichmann. "Ich fühle mich als Bindeglied zwischen den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern in der Gemeinde", sagt sie. Außerdem will sie den Geflüchteten in herausfordernden Situationen helfen. Die studierte Wirtschaftspsychologin, die auch als Art Directorin bei internationalen Werbeagenturen gearbeitet hat, freut sich dabei auf "ehrliche, gemeinsame Begegnungen, ohne dass sich die Gesprächspartner verbiegen oder verstellen müssen".

Konkrete Ideen hat sie bereits entwickelt. So möchte sie den Kinderspielplatz am Loosenhof auch touristisch nutzen: Eltern, die auf dem Voltaireweg wandern, könnten ihre Kinder dort gemeinsam mit dem Flüchtlingskindern spielen lassen, lautet Gleichmanns Vision. Tätig geworden ist die neue Integrationsbeauftragte auch bereits. So hat sie eine Schreinerei besucht, in der ein Flüchtling arbeitet. "Der Chef war begeistert", sagt Gleichmann.

Wohnen und Arbeiten seien für die Geflüchteten die wichtigsten Themen, so die Integrationsbeauftragte. "Deswegen suchen wir dringend Menschen, die Wohnraum anbieten können oder eine Patenschaft übernehmen wollen. Diese Unterstützung brauchen wir sehr", betont Gleichmann. Wenn ein Unternehmer Fragen zur Beschäftigung von Flüchtlingen habe, könne er sich auch gerne an sie wenden, sagt die Kevelaererin. Einen großen Wunsch teilt die neue Integrationsbeauftragte mit ihrem Vorgänger Reiners: Der Kreis Kleve möge ein Integrationszentrum zur Koordinierung der Flüchtlingsarbeit einrichten.

Gleichmann lädt alle Bürger, Ehrenamtler und Geflüchtete zum "Nachmittag der offenen Tür im Rathaus" am Donnerstag, 28. September, ein. Gäste können sich von 14 bis 16 Uhr mit Gleichmann, Bürgermeister Driessen und Verwaltungsmitarbeitern austauschen.

(RP)
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