Kalkar Kalkar zieht nach bei schnellem Internet

Kalkar · Flottes Internet erwartet fast jeder Bürger, für Unternehmen ist es sogar geradezu übelebenswichtig. Endlich wird auch das Gewerbegebiet in Kehrum mit Breitbandverkabelung versorgt. 25 Megabit pro Sekunde sollen bereitstehen.

Noch in diesem Jahr sollen sowohl die Unternehmen in Kehrum, als auch andere Anlieger der ländlichen Gebiete Kalkars in den Genuss schnellen Internets kommen. Frank Neiling als Infrastukturbeauftragter der Telekom merkte beim Treffen mit Bürgermeister Gerhard Fonck, Bauamtsleiter Frank Sundermann und der Presse an, Kalkar habe bisher kreisweit die meisten unterversorgten Bereiche. Das wird nun mit einem Schlag anders: Neben Kehrum profitieren auch Grieth, Bylerward, Hönnepel, Wisselward und Neulouisendorf vom Breitbandausbau. In Emmericher Eyland kümmert sich ein anderer Anbieter um eine künftig bessere Versorgung.

Viele Unternehmer haben sich in den vergangenen Jahren über den Standortnachteil "langsames Internet" beklagt. "Und auch Bürger, die nach Kalkar ziehen wollen, erkundigen sich erst, ob es schnelles Internet gibt", ist Neiling überzeugt. Bevor mit den Arbeiten begonnen werden konnte, mussten die Angebote durch ein Fachbüro geprüft werden; den Zuschlag bekam die Telekom. "Das Kostenvolumen für den Breitbandausbau beträgt insgesamt 643 000 Euro. Ein Eigenmittelanteil von 190 000 Euro wird aus dem städtischen Haushalt bereitgestellt. Der größere Teil, mehr als 450 000 Euro, werden durch Zuwendungen aus EU-Fördertöpfen für regionale Entwicklung gedeckt", teilt Harald Münzner, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt, mit. "Ohne diese Förderung hätten wir die Investition nicht so bald stemmen können", sagt Fonck.

Dass die finanzielle Unterstützung überhaupt beantragt werden konnte, lag daran, dass ein Großteil der Kalkarer bisher weniger als zwei MBit/s (Megabit pro Sekunde) nutzen konnte - das ist sehr wenig. Nun können einige Nutzer auf bis zu 50 MBit/s zugreifen oder zumindest auf 25. "Das sind nicht nur die großen Unternehmen im Gewerbegebiet, sondern ebenso landwirtschaftliche Betriebe. Alle modernen Firmen brauchen schnelles Internet", weiß der Bürgermeister. Firmen, die sich nicht in Kalkar ansiedeln, können auch keine Arbeitsplätze bringen; "deshalb ist der Breitbandausbau unverzichtbar. Wie freuen uns über jede Gemeinde, die ins Thema einsteigt", erklärt Neiling. Auch das Wunderland in Kalkar ist bisher benachteiligt - ein Thema beim Jahresempfang des Dehoga, erinnert sich Fonck.

Die Verteilerschränke, die schon lange an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet und im Außenbereich stehen, werden "überbaut". Die alten Kupferkabel kommen raus, die neuen Glasfaserkabel, bei denen es auch über eine große Distanz keine Verluste gibt, rein. Da für die "letzte Meile" zu den Anschlüssen wieder Kupferkabel genutzt werden, kann im Regelfall doch nicht die volle Leistung, die im Verteilerschrank ankommt, abgerufen werden. "Mindestens 25 werden es aber sein", versichert Neiling.

Wenn Kalkar in puncto Verkabelung auf der Höhe der Zeit ist, stellt sich auch der gesamte Kreis Kleve recht gut dar, freut sich der Telekom-Vertreter. Nirgendwo mehr wird inzwischen bezweifelt, dass schnelles Internet für die Entwicklung eines Ortes relevant ist.

(RP)
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