Kleve-Rindern "K3" wegen Wasserrohrbruchs gesperrt

Kleve-Rindern · Die Kreisstraße 3 ist Hauptverbindung zwischen Kleve und Düffelward, Keeken und Bimmen. Die Schadensursache ist noch unklar. Der Kreis spricht von "Abnutzung", eventuell ist der Defekt aber auch eine Folge des Schwerlastverkehrs.

 Die Baustelle an der Keekener Straße, an der die Arbeiter das in der Nacht zu gestern gebrochene Wasserrohr reparierten.

Die Baustelle an der Keekener Straße, an der die Arbeiter das in der Nacht zu gestern gebrochene Wasserrohr reparierten.

Foto: Gottfried Evers

Etwa 4000 Fahrzeuge sind Tag für Tag auf der Kreisstraße 3 (K 3), die Hauptverbindung der östlichen Bereiche der Klever Unterstadt mit den Dörfern Düffelward, Keeken, Bimmen sowie den angrenzenden Niederlanden ist, laut der jüngsten Verkehrszählung des Kreises Kleve unterwegs. Gestern herrschte dort "Ruhe" - zumindest zwischen Rindern und Düffelward. Die Straße war in diesem Bereich seit etwa zwei Uhr in der Nacht wegen eines Wasserrohrbruches in Höhe der neuen Kiesbaggerei für alle Fahrzeuge gesperrt - außer für den Schulbus.

"Das ist für die Niederung eine Hauptverkehrsstraße", bestätigt ein Sprecher der Klever Polizei. Deshalb stelle die Sperrung infolge des Wasserrohrbruches für die Menschen, die dort unterwegs sein müssten, eine erhebliche Beeinträchtigung dar. Wer aus der Niederung gestern nach Kleve fahren wollte, musste über Nebenstraßen ausweichen. So führten Umleitungsschilder von der K 3 durch Düffelward am Altrheindeich entlang bis zur Schleuse in Brienen/Wardhausen. In Rindern ging's am Ortsausgang Richtung Niederlande nicht mehr weiter. Anwohner berichteten, etliche Verkehrsteilnehmer wären trotz abgesperrter Straßen bis zur Baustelle gefahren und dort von der Polizei zurückgeschickt worden - mit oder ohne Strafzettel.

Besonders betroffen von der Sperrung war auch das Lohnunternehmen Theodor Nielen, das an der Keekener Straße zwischen Rindern und Düffelward seinen Sitz hat. Ein Aushilfsfahrer, der "gute Kontakte" hat, hatte die Firmenleitung schon früh am Morgen über den Wasserrohrbruch und dessen Folgen informiert. Probleme bereiteten die Umleitungen dem Lohnunternehmer aber dennoch. "Es war schwer, unsere Wagen heute auf die Straße und zu den Einsatzorten zu bringen", berichtete eine Nielen-Mitarbeiterin. Die Fahrer der schweren Lkw und Schlepper durften nämlich die Nebenstraßen nicht als Ausweichstrecken nutzen, sondern mussten den "weiten" Umweg über Niel und Mehr nehmen. Das kostete nicht nur viel Zeit, sondern auch zusätzlichen Treibstoff für die mehr gefahrenen Kilometer.

Wie es zu dem Wasserrohrbruch gekommen war, blieb gestern noch unklar. Von "normaler Abnutzung" war aus der für die K 3 zuständigen Kreisverwaltung zu hören. Dort hieß es auch, solche Rohrbrüche gebe es immer wieder mal. Dass andere Ursachen eine Rolle gespielt haben könnten, dafür sahen die Experten im Kreishaus "keinerlei Ansatzpunkte". Jedoch deuteten Fachleute anderer Behörden an, der angestiegene Schwerlastverkehr auf der K 3 könnte für den Schaden an der unter dem Asphalt liegenden Wasserleitung mitverantwortlich sein.

Das in Rindern gebrochene Zementrohr ist nach Auskunft der Stadtwerke bereits in den 1950er oder 1960er Jahren verlegt worden. Als besonders "anfällig" für Schäden hätten sich diese Leitungen bislang jedoch nicht erwiesen. Rund 800 Kubikmeter Wasser sollen wegen des Defektes ausgetreten sein. Etwa eine Stunde nach Mitternacht waren die ersten Mitarbeiter der Stadtwerke vor Ort, um das Rohr zu flicken. Dazu musste die Straße auf einer Länge von vier und einer Breite von einem Meter aufgerissen werden. Gegen zehn Uhr am Vormittag gab es den ersten Schichtwechsel beim Baustellen-Personal. Um 16.10 Uhr rollte der Verkehr über die K 3 wieder wie gewohnt. Selbst wenn das noch für einen "pünktlichen Feierabend" der Theodor-Nielen-Mitarbeiter gereicht hat - einen Tag wie den gestrigen wollen wohl weder sie noch manch anderer Bewohner der Düffel so schnell noch mal erleben.

(RP)
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