Kleve Junger Koekkoek zuhause angekommen

Kleve · Die Summe für den Ankauf der "Landschaft auf Zeeland" ist zusammengekommen. Das Bild wird ab 9. Februar im Malerpalais in der City zu sehen sein, wenn das Haus nach dem Abbau der Romantik-Ausstellung wieder eröffnet.

 Gerd Borkelmann, Stefanie Heil von Oberbanscheidt&Cie, Harald Korth, Ursula Geisselbrecht-Capecki, Jutta Tönnissen (v.l.) und die Landschaft auf Zeeland von B.C. Koekkoek.

Gerd Borkelmann, Stefanie Heil von Oberbanscheidt&Cie, Harald Korth, Ursula Geisselbrecht-Capecki, Jutta Tönnissen (v.l.) und die Landschaft auf Zeeland von B.C. Koekkoek.

Foto: mgr

Der Ankauf ist jetzt perfekt: Ein Jahr haben die Klever Museumsfreunde um Jutta Tönnissen, Wilfried Röth und Schatzmeister Harald Korth gesammelt. Viele, viele kleine Spenden kamen zusammen. Von den Mitgliedern des Freundeskreises, von den Freunden der romantischen Malerei aus den Niederlanden. Es gab Aktionen mit den Künstlern Masuyama und welche mit all den Künstlern, die irgendwann eine Einzelausstellung im Haus hatten.

Den letzten fehlenden Betrag legte dann die Zevens-Grundbesitz dazu, so dass gestern eine strahlende Runde das kleine, etwa 30 mal 40 Zentimeter große Gemälde des jungen Barend Cornelis Koekkoek als neuen Besitz in der Sammlung des Freundeskreises für das Haus Koekkoek vorstellen konnten. 17.250 Euro mussten die Freunde sammeln, die nicht nur über Einzelspenden und die Zevens-Grundbesitz zusammen kamen, sondern auch durch Spenden von der Deutschen Bank, der Emmericher Galerie Kappelhoff und der Vermögensverwaltung Oberbanscheidt&Cie. Zuschüsse von irgendeiner Seite gab es für das aus Privatbesitz stammende Bild nicht.

Sorgfältig holten gestern die künstlerische Leiterin des Hauses, Ursula Geisselbrecht-Capecki, und der Künstler Gerd Borkelmann mit weißen Baumwollhandschuhen beschirmt das kostbare Stück aus der Vitrine, in der es bis jetzt verwahrt wurde. Künftig wird der junge Koekkoek, der um 1822 entstand und eine Landschaft in Zeeland zeigt, in der Belletage des Hauses neben den anderen Gemälden des Meisters hängen. Es schließt hier eine Lücke in der Reihe der Gemälde und zeigt schon die Virtuosität des Malers.

Koekkoek-Spezialist Guido de Werd datierte das signierte Gemälde und schrieb es dem großen Malerfürsten zu. Es ist ein schönes Bild, das schon den "ganzen" Koekkoek offenbart. Die rastenden Kühe unter den schlanken Bäumen auf einer Landzunge an einem träg fließenden Wasser, auf dessen anderem Ufer eine Kirche mit wehrhaftem Turm und hohem Dach liegt, darüber ein kühlblauer Himmel und Wolkenformationen. Gemalt wurde das Bild, so Geisselbrecht-Capecki, auf eine Mahagoni-Tafel. "Wir dürfen das Gemälde auch als Geschenk zum 20. Gebursttag des Freundeskreises betrachten", sagt die künstlerische Leiterin. Es sei ein Glücksfall, dass das Bild aus Privatbesitz nicht in eine Versteigerung gegeben wurde, sondern hier an die einstige Wirkungsstätte des Malers. "Wir hatten so auch das Glück, dass wir genügend Zeit hatten, das Geld zu sammeln", sagt Korth.

Besichtigt werden kann das Bild ab Freitag 9. Februar, wenn das Künstlerhaus wieder öffnet. Bis dahin müssen die Bilder neu gehängt und sortiert werden, nachdem die erfolgreiche Romantik-Ausstellung abgebaut ist.

(mgr)
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