Kreis Kleve Josef Venhoeven seit 65 Jahren bei der IG Bau

Kreis Kleve · Die Gewerkschaft zeichnete jetzt in Rees zahlreiche langjährige Mitglieder aus.

 In Rees ehrte die Gewerkschaft jetzt ihre Mitglieder. Rechts: IG Bau-Bezirksvorsitzende Karina Pfau.

In Rees ehrte die Gewerkschaft jetzt ihre Mitglieder. Rechts: IG Bau-Bezirksvorsitzende Karina Pfau.

Foto: Stade

Eigentlich passen Diamanten nicht zum Bau. Höchstens der Diamantbohrer. So gesehen steht der begehrteste Edelstein der Welt bei Bauarbeitern aus der Region hoch im Kurs: als härtester Teil vom Handwerkszeug. Aber der Diamant spielt auch eine Rolle, wenn es ums Bohren in eigener Sache geht - darum, die eigenen Interessen konsequent und mit der nötigen Härte zu vertreten: "Wenn Beschäftigte 60 Jahre und länger mit der IG Bau Duisburg-Niederrhein an ihrer Seite durchs Berufsleben gehen, dann ist das eine Job-Diamanthochzeit", sagt Karina Pfau. Für die IG Bau-Bezirksvorsitzende ist diese "Diamant-Treue" das sicherste Zeichen dafür, dass Maurer, Zimmerer, Gärtner und Gebäudereinigerinnen wissen, wie wichtig die Gewerkschaft ist.

Insgesamt zeichnete die IG Bau jetzt 20 langjährige Mitglieder in Rees aus. Seit 65 Jahren sind Kurt Janssen (80) aus Alpen und Josef Venhoven (80) aus Rees in der Gewerkschaft. Früher, so Pfau, gehörte es "quasi zum Berufsethos", in die Gewerkschaft zu gehen. "Wer in die Lehre kam, ging am gleichen Tag auch in die Gewerkschaft. Das war Standard. Nicht mitzumachen, war uncool. Und das sollte auch heute noch so sein", sagt die IG Bau-Bezirksvorsitzende. Allerdings hätten viele Berufsstarter mittlerweile vergessen, welchen Wert eine starke Arbeitnehmerlobby habe.

"Faire Löhne und Arbeitsschutz fallen nun einmal nicht vom Himmel", so Karina Pfau. Wenn die IG Bau bei zumeist harten Verhandlungen einen ordentlichen Tariflohn für Maler, Gerüstbauer oder Straßenbauer durchsetze, dann gehe das nur, wenn sie als starke Gewerkschaft auftrete: "Und dabei zählt jedes Mitglied. Trittbrettfahrer, die nur darauf aus sind, von den erkämpften Lohnsteigerungen zu profitieren, helfen da nicht. Sie schaden dem ausgewogenen Spiel der Kräfte in der Arbeitswelt."

(RP)
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