Kreis Kleve Impuls hilft Frauen in Not

Kreis Kleve · Für Mädchen und Frauen gibt es eine psycho-soziale Beratung in Goch, Kleve, Geldern und Emmerich. Sehr oft ist Gewalt mit im Spiel.

Als erste Adresse für Frauen in Not versteht sich die Frauenberatungsstelle Impuls mit Hauptsitz in Goch. Die Not der Frauen kann dabei viele Formen haben: Finanzielle Schwierigkeiten, psychische Belastung, Gewalt, Trennung, Beziehungs- oder Gesundheitsprobleme sind nur einige Gründe, warum Frauen eine der Beratungsstellen in Goch, Kleve, Geldern und Emmerich aufsuchen.

Im vorigen Jahr haben mit insgesamt 449 Frauen aus dem Kreis Kleve und darüber hinaus ähnlich viele Frauen wie in den Jahren zuvor das für sie kostenlose und vertrauliche psycho-soziale Beratungsangebot, welches sich auch an jugendliche Mädchen und Frauen aller Nationen richtet, wahrgenommen. Die Altersspanne reichte von 16 bis über 80 Jahren, wobei mit 36 Prozent die Altersgruppe 26 bis 40 Jahre am stärksten vertreten war. Die Gründe für die in Hilfenahme einer Beratung variierten. Mit 57 Prozent nutzten die meisten das Beratungsangebot jedoch auf Grund von Gewalt in jeglicher Form, wobei die Zahl im Vergleich zum vergangenen Jahr um fünf Prozent gesunken ist. "Ein Schwerpunktthema bei uns war weiterhin die häusliche Gewalt", berichtet Maria Peeters von Impuls. Das sei auch damit verbunden, dass Polizeidienststellen Frauen an die Beratungsstelle mittlerweile weiterempfehlen. Sexualisierte Gewalt sei immer noch ein größeres Tabuthema als häusliche Gewalt. "Die Frauen empfinden oftmals eine große Scham und überlegen noch, ob sie überhaupt eine Anzeige stellen wollen", sagt Peeters. Die systemische Familientherapeutin ist bei Impuls zudem für den Bereich der Essstörungen verantwortlich, der von 18 auf 22 Prozent angewachsen ist. In Einzel- und Gruppengesprächen hilft Peeters den Betroffenen, die unter Magersucht, Bulimie oder Esssucht leiden. Auch Familienangehörige werden mit einbezogen.

Zu einem arbeitsintensiven Beratungsthema gehörte 2014 die Hilfe für Frauen oder Mädchen mit psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen, die zahlreich von Ärzten, Kliniken und anderen Einrichtungen an die Frauenberatungsstelle verwiesen wurden. Die Wartezeit für einen ambulanten Therapieplatz, die durchschnittlich im Kreis Kleve fast ein Jahr beträgt, können die Erkrankten bei der Frauenberatungsstelle mit intensiven Gesprächen überbrücken. Dieser Bereich Gesundheit ist so von 21 Prozent im Jahr 2013 auf 24 Prozent im vergangenen Jahr angestiegen.

Die Arbeit von Impuls wird durch die Städte und Gemeinden im Kreis Kleve sowie durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW hat seine Unterstützung für die nächsten vier Jahre zugesagt.

(RP)
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