Kranenburg Hospiz soll 2019 fertig sein

Kranenburg · Beim Fischessen der CDU Kranenburg stellte der Förderverein am St.-Antonius-Hospital seine Hospizarbeit vor.

 Annette Kröll-Riepe vom Förderverein Hospiz des St.-Antonius-Hospitals sprach zu den Gästen über die Begleitung von sterbenden Menschen.

Annette Kröll-Riepe vom Förderverein Hospiz des St.-Antonius-Hospitals sprach zu den Gästen über die Begleitung von sterbenden Menschen.

Foto: Gottfried Evers

Einige Besucher trugen das Aschenkreuz noch sichtbar auf der Stirn: Dem traditionellen Fischessen des CDU-Gemeindeverbands Kranenburg ging der Aschermittwoch-Gottesdienst in der Stifts- und Wallfahrtskirche voraus. Im Bürgerhaus konnte Vorsitzender Christian Kersten interessierte Zuhörer begrüßen. Darunter Landrat Wolfgang Spreen, Bürgermeister Günter Steins und CDU-Landtagsabgeordneter Günther Bergmann.

Im Namen des ambulanten Hospizes und des Fördervereins Hospiz am St.-Antonius-Hospital Kleve dankte Annette Kröll-Riepe für die Einladung, um die "Hopizarbeit in Kleve und Umgebung" vorstellen zu können. "Der Tod trifft den Menschen nur selten wie ein Blitz aus heiterem Himmel, sondern ist meist, bedingt durch schwere Krankheit, ein kürzerer oder auch längerer Prozess, den wir Sterben nennen", eröffnete die Referentin ihren Vortrag.

Dieser Prozess sei nicht nur für den Sterbenden selbst ungeheuer schwer zu bewältigen, sondern auch für die Angehörigen, die dem Sterben hilflos zusehen müssten, im Bewusstsein, dass sie von einem geliebten Menschen für immer Abschied nehmen müssten. Hier stelle sich die Frage: Wie bereitet man sich auf diese schwierige Situation vor, entweder als Gehender oder als Bleibender?"

Die Sprecherin des Fördervereins ging auf die Bedeutung der Hospizbewegung ein und zeigte die Konzeption des ambulanten Hospizes in Kleve im Einzelnen auf. Stationäre Hospize gibt es in Wetten und Walbeck. "Mit der tödlichen Krankheit wird so umgegangen, dass der Patient bis zu seinem Tode angenehm leben kann, umsorgt von Familie und Freunden, mit dem Ziel größtmöglicher Lebensqualität im häuslichen Umfeld, oder auch im stationären Bereich" ", sagte Annette Kröll-Riepe. "Ihm also solange wie möglich ein Gefühl des Wohlbefindens zu verschaffen und ihm zu helfen, zu erkennen, dass die Zeit des Sterbens auch eine Zeit des Lebens ist. Das heißt, ein Leben mit eigenen Wünschen, Bedürfnissen und auch Ängsten."

Die Sprecherin führte zahlreiche Beispiele auf, um die Bitten Sterbender zu erfüllen. Ehrenamtliche (zurzeit bis zu 100 Personen) repräsentieren gewissermaßen die "Normalität" des Sterbens im Hospiz und würden dazu beitragen, den Hospizgedanken in die Gesellschaft zu tragen. Die Referentin ging ausführlich auf das geplante stationäre Hospiz im alten Pfarrhaus von Donsbrüggen ein. Voraussichtlich könnte der Umbau noch in diesem Jahr beginnen. Mit der Fertigstellung wird im Sommer/Herbst 2019 gerechnet. Die laufenden monatlichen Kosten des Hospizbetriebes würden zu 95 Prozent von den Kranken- und Pflegekassen bezahlt. Der Förderverein des Hospizes am St.-Antonius-Hospital müsse die restlichen fünf Prozent der monatlich laufenden Betriebskosten übernehmen, "denn der Aufenthalt bleibt für die sterbenskranken Gäste kostenfrei", sagte Kröll-Riepe. Die Hospizbewegung stehe deshalb vor großen Aufgaben. Derzeit habe der Verein 205 Mitglieder. Auf dem Vereinskonto befänden sich etwa 110.000 Euro (95.000 Euro aus Einzel- und Todesfallspenden und 15.000 Euro aus Mitgliedsbeiträgen).

Bevor es zum schmackhaften Fischessen ging, wurde das große rote Spenden-Sparschwein, besonders zur Freude der Hospiz-Koordinatorin Maria Reinders, tüchtig "gefüttert".

(RP)
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