Kleve Haus Koekkoek soll barrierefrei werden

Kleve · Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Sanierung von Haus Koekkoek. Wolf Werth übergibt als Ortskurator der DSD den Zuschuss/ Joachim Schmidt von der Koekkoek-Stiftung stellt die nächsten Schritte vor.

 Wolf Werth als Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, künstlerische Leiterin Ursula Geisselbrecht-Capecki und Koekkoek-Vorsitzender Joachim Schmidt (v.l.) vor dem noch eingerüsteten Malarpalais.

Wolf Werth als Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, künstlerische Leiterin Ursula Geisselbrecht-Capecki und Koekkoek-Vorsitzender Joachim Schmidt (v.l.) vor dem noch eingerüsteten Malarpalais.

Foto: evers

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat über 5000 Denkmal-Projekte mit mehr als 500 Millionen Euro bundesweit gefördert. Eines dieser Projekte ist das Klever Denkmal Haus Koekkoek, das mit Mitteln der DSD, der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Grütters, und der NRW-Stiftung derzeit saniert wird. Gestern übergab Wolf Werth als Ortskurator der DSD symbolisch den Bescheid über die Fördermittel von 9000 Euro. Insgesamt kostet diese Maßnahme, mit der Fenster, Dach und Türen des Hauses gesichert werden, 90.000 Euro. "Wir haben diese Kosten auf mehrere Schultern verteilt", sagt die künstlerische Leiterin des Hauses Koekkoek, Ursula Geisselbrecht-Capecki. Städtische Mittel gibt es für die Sanierung von Haus Koekkoek keine, weil das Haus als Stiftung geführt wird - auch wenn das alte Malerpalais inmitten der Stadt als nationales Denkmal anerkannt und identitätsstiftend für die Stadt ist.

Die Sanierungsarbeiten werden in den nächsten Tagen mit dem Abbau des Gerüstes zunächst abgeschlossen sein, erklärte gestern Joachim Schmidt seinem Gast. Das Dach sei fertig, die Gesimse gestrichen und ein Teil der Fenster saniert. Jetzt würden die Arbeiten wegen des kalten Wetters unterbrochen und im Frühjahr zu Ende gebracht, so Schmidt. Dann sollen die nächsten Schritte folgen: Spätestens im Jahr 2018 müsse die Fassade des Hauses ausgebessert und saniert werden, außerdem denke man darüber nach, das Malerpalais aus dem 19. Jahrhundert an die Barrierefreiheit des 21. Jahrhunderts heranzuführen. Dazu brauche man einen Aufzug, der wohl hinter dem Haus angebaut werden müsse und so die einzelnen Etagen des Hauses erschließen kann. "Das wird eine schwierige Aufgabe, der wir uns stellen müssen: Das muss ja denkmalschutztechnisch und architektonisch vertretbar sein", sagt Schmidt, Vorsitzender der Koekkoek-Stiftung. Die Gelder für alle Schritte müssen bei diversen Stiftungen erbettelt werden, weil man von der Stadt nichts erwarten dürfe, wie es in den 1990er Jahren beschlossen wurde, als Kleve das Haus in die Stiftung einbrachte, so Schmidt. Derzeit reichten die Erlöse aus dem Stiftungskapital nicht aus, um aus Eigenmitteln solche Maßnahmen in Angriff zu nehmen.

Wolf Werth erinnerte sich noch an die Beuys-Ausstellung vor 55 Jahren im Haus Koekkoek. Als Schüler habe er für fünf D-Mark von seinem Taschengeld den dazu erschienenen signierten Katalog gekauft. "Für zehn Mark hätte ich sogar eine Zeichnung bekommen - aber dafür hätte mein Vater kein Verständnis gehabt", erzählt Werth. Später sei eine dieser Zehn-D-Mark-Beuys-Zeichnungen für 20.000 Euro an ein Museum verkauft worden - und selbst sein Katalog habe deutlich an Wert zugelegt, schmunzelt Werth, der noch im Klever Haus Bellevue geboren wurde, bevor es zerstört wurde. Er riet Schmidt und Geisselbrecht-Capecki, auch für die nächsten Maßnahmen Anträge beim DSD zu stellen.

(RP)
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