Kleve Haldern-Pop-Festival: Kontakt zu Peter Gabriel wird enger

Kleve · Das Haldern-Pop-Festival hat die mit Spannung erwartete "Running Order" festgelegt, welcher Künstler also beim 34. Festival vom 10. bis 12. August wo auftreten wird. Besonders der Donnerstag ist gespickt mit Höhepunkten: Dann spielt neben der Band A Blaze Of Feather mit Ben Howard auch Conor Oberst und zum Finale der deutsche Songwriter Clueso. Festivalorganisator Stefan Reichmann zeigte sich bei der Pressekonferenz frohen Mutes. Die Auftritte dreier weiterer Künstler konnte er bestätigen: Aus Princeton/USA kommt Luke Elliot, dem eine stimmliche Verwandtschaft zu Leonard Cohen nachgesagt wird. Aus Palästina reist die Band TootArd an. In Haldern bekannt ist der dritte Künstler, Mads Brauer, der bei Efterklang spielt und mit Chor in der Kirche auftritt.

Die drei Musiker sind zwar allenfalls Insidern bekannt. Aber Reichmann betonte, dass Haldern bei seinem Konzept bleiben will, mutige Künstler an den Niederrhein zu locken. Das Motto des Festivals: "So So Ciety" - ein dieser üblichen um die Ecke gedachten Halderner Wortschöpfungen, die das Gemeinsame im Festival betonen soll. So sind auch die drei Talkrunden zum Festival konzipiert, zu denen Reichmann wieder prominente Köpfe der Musikindustrie gewinnen will. Diesmal baggert Reichmann am Manager eines Weltstars - offiziell will er den Namen aber noch nicht in der Zeitung lesen.

Die Nachfrage nach Tickets bestätigt Reichmann in seinem Kurs des extremen Querdenkens: Die letzten 300 Resttickets sind seit wenigen Tagen - still und heimlich - unter das Volk gebracht.

Die Verbindung des Festivals zum Niederrhein hat Reichmann ausdrücklich betont: Im hinteren Bereich des Festivalgeländes sollen der Niederrhein und Südtirol auf einer Art Marktplatz eine Bühne bekommen.

In Südtirol organisieren die Haldern-Macher das Kaltern-Pop-Festival - seitdem besteht eine Verbindung, die beim Haldern Pop auch kulinarisch gelebt wird -mit Südtiroler Küche und Wein.

Und dann ist da noch die niemals endende Hoffnung, dass irgendwann doch der Ex-Genesis-Sänger Peter Gabriel nach Haldern kommt. Reichmanns Hoffnung ist gewachsen. Und das kam so: Der schwedische Künstler Emil Svanängen alias "Loney, Dear" wollte sein neues Album eigentlich auf dem Haldern-Pop-Label veröffentlichen. Dann aber empfahl Jenny Abrahamson, Musikerin in Gabriels Band, dem Weltstar den Künstler "Loney, Dear". Gabriel fand solchen Gefallen, dass er ihn unbedingt für sein Label Real World verpflichten wollte. Das Haldern-Pop-Label wollte "Loney, Dear" diese Chance nicht nehmen und trat von seinem Recht der Albumveröffentlichung ab. Stefan Reichmann hat kurz überlegt, ob er Peter Gabriel bitten kann, im Gegenzug in Haldern aufzutreten. Er hat dies so offensiv nicht formuliert. Aber Reichmann hofft darauf, dass Gabriel sich das Entgegenkommen merkt und dereinst doch auf den alten Reitplatz kommt.

(RP)
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