Kranenburg Grenzenloses Straßenfest in Kranenburg

Kranenburg · Drei Tage volles Programm beim Kranenburger Stüppkesmarkt entlang der Großen Straße. Vom Markt bis zur Mühle, vom Bauernladen bis zum Bogenschießen: Zehntausende Besucher dies- und jenseits der Grenze feiern das Straßenfest.

 Da steht ein Pferd auf dem Flur - in diesem Fall sogar zwei. Für einige Besucher ging es hoch zu Ross durch Kranenburg.

Da steht ein Pferd auf dem Flur - in diesem Fall sogar zwei. Für einige Besucher ging es hoch zu Ross durch Kranenburg.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Ein gebratenes Spiegelei, eine gebrauchte Unterhose, ein roter BH, ein Autoreifen, eine Wasserpistole und ein Entschuldigungsschreiben. "Wo sollen wir das denn alles herbekommen?" Die Teams schauen sich kurz ratlos ein. Aber: Wenn es einfach zu beschaffen wäre, dann wäre es ja auch nicht Teil des Wettkampfs der Vereine beim Kranenburger Stüppkesmarkt. "Beim letzten Mal haben noch die Jungs aus Wyler gewonnen, dieses Jahr wollen wir den Pokal", meint Jens von der Freiwilligen Feuerwehr Frasselt. Das Sammeln der eher ungewöhnlichen Andenken - nur eine der Disziplinen. Auch beim Bullenreiten oder Mohrenkopfwettessen müssen sich die Teams behaupten. "Das schaffen wir locker", meint Jens und rennt los.

Drei Tage Stüppkesmarkt entlang der Großen Straße in Kranenburg: Das sind drei Tage voller Überraschungen, Konzerte, Aufführungen und Marktstände. Straßenfest im besten Sinne und wortwörtlich ohne Grenzen. Denn nicht nur viele Besucher kommen aus den Niederlanden, auch zahlreiche Beschicker des Handwerkermarktes an der Mühlenstraße stammen aus dem Nachbarland. Alles andere wäre auch Unsinn: Längst sind die Niederländer fester Bestandteil des Lebens in der Grenzstadt geworden. Und wo könnte man das besser gemeinsam feiern, als beim Stüppkesmarkt in Kranenburg?

 Nicht nur auf den Bühnen sorgten Musikgruppen für Stimmung. Diese Trommler bauten sich entlang der Großen Straße auf.

Nicht nur auf den Bühnen sorgten Musikgruppen für Stimmung. Diese Trommler bauten sich entlang der Großen Straße auf.

Foto: Gottfried Evers

Los ging es bereits am Freitag mit dem traditionellen Gottesdienst und der Eröffnung durch Bürgermeister Günter Steins. "Wir haben mit der Ausgabe in diesem Jahr noch einmal alles getoppt", meint der Vorsitzende des Vereins Stüppkesmarkt, Theo Poen. "Ich bin stolz auf den Verein und die Kranenburger Bürger, dass wir das auf die Beine gestellt bekommen haben." Mittlerweile feiert die Gemeinde bereits die zwölfte Ausgabe des Straßenfestes. "Ich habe vorher gesagt, dass ich dreimal Kranenburg erwarte. Also 30 000 Menschen. Das dürften wir locker geschafft haben", sagt Poen. "Das Wetter hat am Ende auch mitgespielt und die Stimmung ist super. Genau so haben wir uns das vorgestellt", meint der Vereinsvorsitzende zufrieden.

Mittlerweile legendär: Die Konzerte auf den Bühnen am Markt und der Mühlenstraße. "Skip Direction am Samstag war die beste Vorband, die wir je hatten. Die haben eine unglaubliche Stimmung gemacht", sagt Theo Poen. "Royal Flash hat am Abend dann aber noch einen drauf gesetzt." Nicht nur auf der Bühne, auch in der Fußgängerzone gab es ordentlich Rhythmus. Fußgruppen sorgen am gesamten Wochenende für beste Stimmung und Partylaune. Das Herz des Straßenfests bleiben aber auch in diesem Jahr die über 100 Stände im Ortskern. "Die Resonanz der Leute ist toll. Und das obwohl wir zum ersten Mal dabei sind", meint etwa Heiner Hebben vom Bauernladen Hebben in Kranenburg-Frasselt. Der verkauft beim Stüppkesmarkt nicht nur frisch gemachtes Pesto und Marmeladen - sondern drückt auch den Jungs der Freiwilligen Feuerwehr Frasselt beim Wettbewerb der Vereine die Daumen.

Mit Erfolg: Am Ende recken sie tatsächlich den Pokal in die Höhe. "Der sieht ja aus wie der Champions-League-Pokal. Nur etwas kleiner und golden", meinte Fußballkenner Jens. Eines dürfte den Beteiligten aber jetzt schon klar sein: Bei der kommenden Ausgabe wird Wyler sicher wieder angreifen.

(RP)
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