Kleve Gleitflieger zum Selbstbauen

Kleve · Der Klever Jungunternehmer Jan Feige vertreibt über das Internet Modellflieger zum selber bauen. Dank eines ultraleichten Flügels aus Styropor sind die Flieger sowohl für Anfänger als auch Profis geeignet.

 Jan Feige (23) ist begeisterter Modellflugzeugflieger. In Aachen studiert der Klever Maschinenbau.

Jan Feige (23) ist begeisterter Modellflugzeugflieger. In Aachen studiert der Klever Maschinenbau.

Foto: Gottfried Evers

Es dauert nicht lange, bis Jan Feige eine geeignete Wiese gefunden hat. In Windeseile holt er aus dem Kofferraum seines Pkws das Objekt der Begierde heraus: den "wing70". Wuchtig schmeißt der 23-Jährige den clever konzipierten Styroporflieger in die Luft, in der linken Hand hält er eine Fernsteuerung. Elegant lässt er den knapp 90 Gramm schweren Flieger anschließend einige Sekunden durch die Lüfte gleiten, ihn Saltos machen oder auf dem Rücken umherschweifen. Dann steuert er den Flieger wieder gezielt auf sich zu und fängt ihn gekonnt auf. Jan Feige hat den Flieger selbst gebaut, über das Internet will er den weiß-grünen Gleitflieger nun verkaufen. "Das Ding macht einfach Spaß", sagt der Aachener Maschinenbaustudent aus Kleve.

Mit Benjamin Kelm, einem Mitstudenten, gründete Jan Feige im letzten Jahr die Firma "Dronespective". Zuerst ging es dabei nur um das Thema Luftaufnahmen mit Drohnen. Doch Ende des letzten Jahres entstand mit dem Vertrieb kleiner Modellflieger zum Selbstbauen unter dem Namen "styro-wing" ein neuer Geschäftszweig. "Wir sammeln aktuell viel Erfahrung durch den Aufbau unserer eigenen Firma. Auch wenn die Arbeit neben dem Studium viel Zeit in Anspruch nimmt", sagt Jan Feige. Mit der Entwicklung des Modells "wing70", einem Styroporflügel mit 70 Zentimetern Spannweite, begann er vor über einem Jahr. Immer wieder bastelte er am Flieger herum, testete das neueste Modell, veränderte einzelne Teile und testete erneut. Bis er mit den Flugeigenschaften zufrieden war und die Serienproduktion starten konnte, vergingen Wochen.

Als die ersten Modelle jedoch fertiggestellt waren, verkaufte der Student einige Flieger bereits erfolgreich über die Internetauktionsplattform Ebay. Seit Dezember bieten er und Benjamin Kelm den Modellflieger nun auch über die firmeneigene Internetseite an. Menschen mit Interesse am einfach zu bedienenden Modellflieger, können sich entweder die Einzelteile zukommen lassen und den Flieger selbst zusammenbauen, oder gegen einen Aufpreis gleich das fertige "Spielzeug" an die Haustür geliefert bekommen. "Das Selbstbauen macht aber viel Spaß und dank der mitgelieferten bebilderten Bedienungsanleitung dauert es auch für unerfahrene Modellflugzeugbauer maximal drei bis vier Stunden. Ich stelle mir vor, dass es prima für einen Vater-Sohn-Tag geeignet ist", sagt der Klever.

Jan Feige ist ein Experte auf dem Gebiet der Modellflugzeuge. Seit frühester Kindheit nahm ihn sein Vater Wolfgang mehrmals in der Woche mit zum Modellflugzeugclub Kleve (MFC). Die Begeisterung des Vaters für die kleinen Flugobjekte sprang schnell auf den Sohn über. Bereits mit acht Jahren steuerte Feige-Junior eigenständig erste Modellflieger. Mit 14 begann er, für Vereinskollegen eigene Modelle zu bauen und verkaufte diese innerhalb des Vereins. "Das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht und ich habe einen großen Teil meiner Freizeit auf dem Flugplatz verbracht", sagt Jan Feige. In der Modellflugzeugszene gehörte der Maschinenbaustudent als Jugendlicher sogar zu den bundesweit Besten seiner Altersklasse.

Bescheiden sagt der Jungunternehmer: "Uns ist bewusst, dass wir mit den Modellfliegern kein Vermögen machen werden. Dafür ist der Markt nicht groß genug. Uns geht es einfach darum, etwas von unserer Begeisterung für das Aufbauen und Fliegen von Modellfliegern an die Menschen weiterzugeben." Jan Feige nimmt den Styroporflieger vom Boden auf und schmeißt ihn abermals in die Luft. Auf eine neue Runde mit dem "wing70".

Das Komplettset zum selber bauen inklusive aller Materialien kann im Internet unter "www.styro-wing.de" für 84,90 Euro erworben werden. 30 Euro kostet es zusätzlich, soll der "wing70" bereits fertig zusammengebaut geliefert werden.

(RP)
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