Kalkar Gesamtschule Kleve "existenzbedrohend"

Seit vielen Jahren setzt sich die Schülerschaft der weiterführenden Kalkarer Schulen zu einem erheblichen Teil aus Kindern benachbarter Kommunen zusammen. Sowohl das Gymnasium, als auch die Realschule werden von vielen Mädchen und Jungen aus Bedburg-Hau, aber auch aus Uedem und - das betrifft vor allem die Realschule - aus Xanten besucht.

Weil die Klever Sekundarschule, die auch einen Standort in Bedburg-Hau betreibt, auch nach vier Jahren bei den Eltern nicht die gewünschte Akzeptanz findet, prüft die Stadt Kleve die Umwandlung in eine Gesamtschule. Was zur Folge haben könnte, dass die Kinder aus Bedburg-Hau dann nicht mehr nach Kalkar ausweichen, sondern die Schule in ihrem Ort besuchen. Dagegen versucht sich nun Kalkar zu wehren.

"Gemeinden sollen eine mit den Planungen anderer Schulträger abgestimmte Schulentwicklungspolitik betreiben", heißt es in der Verwaltungsvorlage zum nächsten Schulausschuss. Deshalb bittet die Stadt Kleve die Nachbarn in Kalkar um eine Stellungnahme (nicht um eine Einwilligung, wohlgemerkt). Angesichts der aktuellen Schülerzahlen ist die Position aus der Nicolai-Stadt eindeutig: Ablehnung. "Es kann festgestellt werden, dass der Verbleib von Bedburg-Hauer Schülern auch in Zukunft für die Realschule und das Gymnasium Kalkar existenziell wichtig ist", heißt es da. In der Tat: Im Schuljahr 2015/16 besuchten von 76 Schülern insgesamt 26 aus Bedburg-Hau (dazu zehn aus Uedem und zwölf aus Xanten) die Realschule, am Gymnasium waren es 25. Zum neuen Schuljahr sind 22 Kinder aus Bedburg-Hau an der Kalkarer Realschule angenommen und 13 am Gymnasium. Aus Kalkar selbst (inklusive Appeldorn und Wissel) sind 35 Kinder am Gymnasium angemeldet, woraus nicht einmal zwei Klassen gebildet werden könnten. Daraus folgert die Verwaltung, dass die Errichtung einer neuen oder die Erweiterung der bestehenden Gesamtschule in Kleve /Bedburg-Hau den Bestand von Gymnasium und Realschule gefährdet.

(nik)
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