Kleve Gesamtschul-Chef Schmitz sagt Adieu

Kleve · Der langjährige Leiter der Gesamtschule Kleve, Jürgen Schmitz, wurde gestern feierlich verabschiedet. Viele bewegende Reden machten deutlich: Hier geht ein Chef, der sehr beliebt war. Das wohl größte Geschenk war eine BVB-Dauerkarte.

 Abschied mit viel Humor: Der langjährige Leiter der Gesamtschule Kleve, Jürgen Schmitz (Mitte), ist jetzt im Ruhestand.

Abschied mit viel Humor: Der langjährige Leiter der Gesamtschule Kleve, Jürgen Schmitz (Mitte), ist jetzt im Ruhestand.

Foto: Markus van Offern

13 Jahre Realschul- und fünf Jahre Gesamtschul-Leitung liegen jetzt hinter Jürgen Schmitz. In dieser Zeit hat er Spuren hinterlassen - bei Schülern, Kollegen, Eltern, Bürgermeisterin Sonja Northing und Matthias Otto von der Bezirksregierung. Sie alle zollten ihm gestern ihren Respekt für seine Leistung und sprachen ihm ihren Dank aus.

Seit 1979 steht Jürgen Schmitz im Landesdienst - 38 Jahre als Lehrer liegen hinter ihm. 1999 übernahm er die Leitung der Realschule an der Hoffmannallee und führte dieses Amt 13 Jahre lang aus. Aktiv begleitete er die Umwandlung zur Gesamtschule Kleve, die am 28. August 2012 ihren Dienst aufnahm und von Schmitz als Gründungsrektor geleitet wurde.

Beim Festakt gestern am Standort Eichenallee richteten Schüler der Klasse 8e per Video liebevolle Grußworte an ihren Schulleiter. Rose Wecker, die Schmitz als Schulleiterin folgen wird, blickte zurück auf eine spannende Zeit mit Höhen und Tiefen. "Uns wurden einige Steine in den Weg gelegt, aber wir haben auch große Erfolge gefeiert. Jetzt freuen wir uns auf die Etappe im Interimsrathaus", sagte Wecker. Und an Schmitz gerichtet, fügte sie hinzu: "Vieles hier trägt Deine Handschrift. Das wollen wir pflegen und voranbringen."

Bürgermeisterin Sonja Nothing, bedauerte es, Schmitz nicht eher kennen gelernt zu haben. "Allen kann man es nie recht machen, aber sie haben vieles richtig gemacht", sagte Northing. As Schulleiter habe Schmitz frühzeitig auf die neuen Medien gesetzt, 2009 die Umwandlung zur Ganztagsschule durchgesetzt und schließlich den Wandel zur Gesamtschule vorangetrieben.

Schmitz größter beruflicher Wunsch in den vergangenen Jahren war es, endlich ein eigenes, neues Schulgebäude zu bekommen. Das ist ihm verwehrt geblieben. "Ich hätte ihnen so gerne den Spatenstich ermöglicht. Aber ich lade sie jetzt schon dazu ein, wann immer er stattfindet", sagte Northing. Schmitz sei ihr immer ein guter Gesprächspartner gewesen, "teils unbequem, aber immer offen und ehrlich", betonte die Bürgermeisterin.

Matthias Otto, Schuldezernent der Bezirksregierung, dankte Schmitz für sein besonderes Engagement. "Die Arbeit mit den Schülern war für Sie keine dienstliche Verpflichtung, sondern ein inneres Anliegen", sagte Otto. Schmitz habe eine "neue, inklusive und hochmotivierte Schule" aufgebaut und sich um die Schulentwicklung in Kleve sehr verdient gemacht.

Von Schulpflegschaft, Förderverein und Schülerparlament gab es viele Abschiedsgeschenke für den scheidenden Schulleiter. Unter anderem eine Fahrradtasche, eine Chefkochmütze und - die wohl größte und schönste Überraschung - eine Dauerkarte für den bekennenden Borussia-Dortmund-Fan.

Seine Abschiedsrede stellte Schmitz unter das Motto: "Man muss auch mal loslassen können". Schmunzelnd berichtete er, dass er darüber nachgedacht habe, seine Schule als die mit den meisten Standorten ins Guinessbuch der Rekorde eintragen zu lassen. Jetzt wolle er aber nach vorne blicken und sich Hobbys und Familie widmen.

Anschließend wurde noch lange "fünf Jahre Gesamtschule" gefeiert.

(RP)
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