Kreis Kleve Geringes Pro-Kopf-Einkommen im Kreis

Kreis Kleve · Beim Einkommensvergleich in Nordrhein-Westfalen liegt Kranenburg wegen der fehlenden niederländischen Einwohner am Ende der Skala. Auch in der Kreisstadt Kleve haben die Einwohner im Vergleich niedrige Einkommen.

 Die Schwanenburg thront über der Kreisstadt Kleve: Auch hier sind die Einkommen gering.

Die Schwanenburg thront über der Kreisstadt Kleve: Auch hier sind die Einkommen gering.

Foto: Peter Graupner

Der Kreis Kleve rangiert bei den verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen der Kommunen im Land Nordrhein-Westfalen am Ende der Skala. Das zeigen die neuen Zahlen aus dem Jahr 2013, die das Statistische Landesamt IT.NRW jetzt veröffentlicht hat. Im Jahr 2013 verfügte jeder Einwohner in Nordrhein-Westfalen rein rechnerisch über ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 20 571 Euro. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt mitteilt, waren das 308 Euro mehr pro Einwohner als ein Jahr zuvor.

Mit 41.627 Euro wies Attendorn im Kreis Olpe rein rechnerisch das höchste verfügbare Pro-Kopf-Einkommen aller 396 Städte und Gemeinden in NRW auf. Blomberg im Kreis Lippe (40.794 Euro) und Rödinghausen im Kreis Herford (38 818 Euro) folgten auf den Plätzen zwei und drei. Am unteren Ende der Skala rangieren Kranenburg im Kreis Kleve (15 141 Euro), Augustdorf im Kreis Lippe (15.642 Euro) und Selfkant im Kreis Heinsberg (15 668 Euro). Zum Vergleich: In der "reichen" Landeshauptstadt Düsseldorf haben die Einwohner 20.756 Euro pro Kopf pro Jahr zur Verfügung. Nicht eingerechnet sind in dieser Aufstellung allerdings die niederländischen Einwohner in den Grenzregionen wie Selfkant oder Kranenburg, die im Ausland ihre Steuern zahlen. "Wir können nur die in Deutschland veranlagten Bürger in unsere Statistik einrechnen", so ein Sprecher des Statistischen Landesamtes. In Kranenburg sind rund 25 Prozent der Einwohner Niederländer, so eine Sprecherin der Gemeinde.

Unter dem verfügbaren Einkommen verstehen die Statistiker die Einkommenssumme, die den privaten Haushalten nach der sogenannten Einkommensumverteilung, also abzüglich Steuern und Sozialabgaben und zuzüglich empfangener Sozialleistungen, durchschnittlich für Konsum- und Sparzwecke zur Verfügung steht, so das Landesamt. Es ist als Indikator für die finanziellen Verhältnisse der Bevölkerung der Gemeinden zu verstehen und ermöglicht mittelbar Aussagen zur lokalen Kaufkraft, wobei die regionale Preisentwicklung unberücksichtigt bleibt, schreibt IT.NRW. Mit anderen Worten: Ohne die im Ort wohnenden Niederländer wäre die Kaufkraft in der Grenzgemeinde Kranenburg sehr gering.

Weit unten in der Einkommens-Statistik rangiert auch die Kreisstadt Kleve mit einem verfügbaren Einkommen von 16 926 pro Kopf pro Jahr. Das ist Platz 380, auf der Liste stehen 396 Kommunen. Den letzten Platz hat Kranenburg inne. Geringer als in Kleve ist das verfügbare Einkommen sonst nur noch in Weeze mit 16 003 Euro.

Über das meiste Geld verfügen im Kreis Kleve die Einwohner in Rheurdt mit 22 690 Euro pro Kopf. Überhaupt liegen die Kommunen im südlichen Teil des Kreises deutlich vor den anderen Kommunen: Über 20 000 Euro verfügbares Einkommen haben die Einwohner in Kevelaer, Kerken, Issum, Geldern - alle anderen Kommunen im Kreis Kleve liegen darunter.

(RP)
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