Kleve/Bedburg-Hau Genug Schüler für zweite Gesamtschule

Kleve/Bedburg-Hau · Vertreter der Bezirksregierung standen gestern im Schulausschuss Rede und Antwort. Sie sehen eine Umwandlung der Sekundar- in eine Gesamtschule unproblematisch.

 Die Sekundarschule hat zu wenig Schüler. Der Teilstandort Bedburg-Hau ist derzeit nur einzügig. Dauerhaft duldet das die Bezirksregierung nicht.

Die Sekundarschule hat zu wenig Schüler. Der Teilstandort Bedburg-Hau ist derzeit nur einzügig. Dauerhaft duldet das die Bezirksregierung nicht.

Foto: Evers

Die Sekundarschule Kleve mit Teilstandort in Bedburg-Hau hat zu wenig Schüler - das ist unbestritten. Fraglich ist, ob es genügend Oberstufenschüler gibt, um sie - wie es derzeit in der Diskussion ist - in eine zweite Gesamtschule für Kleve umwandeln zu können. Die Bezirksregierung, das wurde gestern Abend im Schulausschuss deutlich, sieht da keine Probleme.

Matthias Otto und Susanne Wentzel stellten sich für die Bezirksregierung gestern den Fragen von Politik und Schulvertretern. Dringendste Frage: Wo sollen die Schüler für fünf Oberstufen in Kleve (Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Konrad-Adenauer-Gymnasium, Berufskolleg und eben zwei Gesamtschulen) herkommen? "Ich sehe es völlig unproblematisch, eine zweite Gesamtschule zu errichten. Das Potenzial ist da", sagte Otto. Seine Kollegin Wentzel lieferte Zahlen: "Man braucht 42 Schüler für eine Oberstufe und 100 Schüler insgesamt für die Errichtung einer Gesamtschule. Ich gehe davon aus, dass es in Kleve gelingt, diese Schülerzahlen zu erreichen." Und falls es mit der Oberstufe in einer Schule eng werden sollte, könnten beide Gesamtschulen ja noch kooperieren, betonte Wentzel. Sie versprach, dass die Bezirksregierung dafür sorgen werde, dass genug Lehrer mit der Befähigung, in der Oberstufe zu unterrichten, bereit stehen. "Das Kollegium wird beibehalten, wir müssen dann auffüllen", sagte die Dezernentin.

Jörg Cosar (CDU) betonte, dass die Sekundarschule der Klever Politik und Verwaltung "damals sehr ans Herz gelegt worden" sei, die Schule aber nicht angenommen werde. Otto bestätigte das und betonte, dass Kleve kein Einzelfall sei. "Wo Gesamt- und/oder Realschule in direkter Nähe sind, läuft die Sekundarschule nicht, das zeigt die Erfahrung auch in anderen Orten." Wentzel ergänzte, dass in Wahrheit das Problem in Bedburg-Hau liege. "Wir haben ja insgesamt 85 Schüler, aber in Bedburg-Hau kann nur ein Zug gebildet werden. Das dulden wir nur ein Jahr." Falls die Sekundar- in eine Gesamtschule umgewandelt würde, in Bedburg-Hau aber nicht 25 Schüler pro Klasse erreicht würden, müsse die Bezirksregierung ihre Erlaubnis für den Teilstandort Bedburg-Hau widerrufen.

Besonders die Grünen äußerten sich skeptisch zu den positiven Prognosen der Bezirksregierung. "Kennen sie eine zweite Stadt im Regierungsbezirk mit 50.000 Einwohnern, die zwei Gesamtschulen hat?", fragte die Fraktionsvorsitzende Hedwig Meyer-Wilmes. Otto musste zunächst passen, nannte später noch die Stadt Willich. FDP-Fraktionschef Daniel Rütter fragte: "Wie lange hat die Bezirksregierung Geduld, wenn keine 42 Schüler für eine Oberstufe da sind? Auch da kamen deren Vertreter ein wenig ins Schleudern. "Einen Plan B habe ich da auch nicht", sagte Wentzel.

Am Donnerstag, 29. September, will der Schulausschuss erneut zusammenkommen. Da wird es wohl auch um die von der Bezirksregierung angeregte Elternbefragung gehen. Stimmen 100 Eltern dafür, muss die zweite Gesamtschule errichtet werden.

(RP)
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