Kalkar Gefühle vom anderen Teil dieser Welt

Kalkar · Der nepalesische Künstler Krishna Prakash Shah zeigt in der Kunsthalle Kalkar europaweit zum ersten Mal gut zwei Dutzend seiner Werke. Es ist die größte alleinstehende Ausstellung der bis Oktober dauernden Nepal-Schau in Kalkar.

 Krishna Prakash Shah vor dem größten seiner Werke in der Kunsthalle Kalkar. 26 Bilder stellt der Künstler aus Nepal bis Oktober in der Nicolaistadt aus.

Krishna Prakash Shah vor dem größten seiner Werke in der Kunsthalle Kalkar. 26 Bilder stellt der Künstler aus Nepal bis Oktober in der Nicolaistadt aus.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Wolken, Wellen, Weltall. Jedes Mal, wenn die Werke Krishna Prakash Shahs dingbar zu werden scheinen, verlieren sie sich wieder im Abstrakten. "Es geht für mich um Spirituelles, meine Bilder kommen aus den Emotionen meiner Gefühlswelt", sagt Shah. Großformatig, mal Öl auf Leinwand, mal Akryl - aber immer in leuchtenden Farben. "Farbe spielt in meinen Bildern die wichtigste Rolle", sagt der Künstler. Formen und Linien türmen sich auf, brechen, zerfließen. 26 Werke des nepalesischen Künstlers sind bis Oktober in der Kunsthalle Kalkar zu sehen. Es ist die größte alleinstehende Ausstellung der Nepal-Schau, die derzeit mit rund 600 Exponaten in Kalkar zu sehen ist.

"Wir haben viele Stücke im Programm, denen man ihre Herkunft sofort ansieht. Mit den abstrakten Werken ist das eine andere Sache", sagt Galerist Hans-Hermann Bottenbruch. Sie zeugen nur indirekt vom kulturellen Einfluss Nepals, der sich aber sicher auch in den Werken Shahs finden lässt. In Kalkar malt der Künstler, der vor rund rund einem Monat am Niederrhein angekommen ist und sich nicht nur zum ersten Mal in Deutschland, sondern zum ersten Mal überhaupt in Europa befindet, ebenfalls. "Die Landschaft hier ist wirklich schön, eine große Inspiration", sagt er. Normalerweise sind es vor allem die Einflüsse von Religion, Philosophie und Kultur, aus denen Shah seine Inspiration schöpft. Die Malerei wird zur Meditation, Krishna Prakash Shah scheint sich komplett vom Figürlichen zu lösen. "Manchmal merke ich, dass es mich einfach erfasst. Dann kann ein Bild innerhalb kürzester Zeit entstehen. Manchmal benötige ich dafür einige Tage", sagt Shah. Mit seinem unverkennbaren Stil ist er zu einem der bemerkenswertesten Künstler zeitgenössischer Kunst aus Nepal geworden. Shah ist mehrfacher Sieger nationaler Kunstpreise, hat an der 14. asiatischen Kunst-Biennale in Bangladesh teilgenommen und ist Juror der National Fine Arts Exhibition an der Nepal Academy of fine Arts. "Die Betrachter sollen durch meine Bilder die selben Emotionen erfahren, wie ich sie beim Anfertigen gespürt habe", sagt Shah.

Die Ausstellung in der Kunsthalle an der Monrestraße ist aufgebrochen durch die skulpturellen Arbeiten von Laya Mainali. "The sacred Feminine" nennt er seine Reihe, die 2014 im Taragaon Museum Hyatt Regency Kathmandu zu sehen war. Dabei hat er sich den weiblichen Torso vorgenommen - und doch so abstrakt gehalten, dass sie von Energien und Gefühlen verformt und erweitert zu sein scheinen.

Die Nepal-Ausstellung in Kalkar ist bis zum 24. Oktober zu sehen. An insgesamt fünf Orten in Kalkar ist die Kunst von der anderen Seite dieser Welt zu sehen. Geöffnet ist die Schau von Donnerstag bis Sonntag, 14 bis 19 Uhr.

(RP)
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