Kleve Fünf Millionen Euro für neue Spyckschule

Kleve · Bis zum Sommer 2020 wird die Montessorischule an der Spyckstraße um- und ausgebaut. Weil das nicht im laufenden Betrieb geschehen soll, werden die Schüler auf Konrad-Adenauer-Gymnasium und Griethausen aufgeteilt.

 Das ist der Entwurf des Gelderner Architekten Philipp von der Linde für die Montessorischule Kleve. Der Eingangsbereich wird neu gestaltet: Markant der nach vorne herausragende Kubus. Im Anbau rechts sollen der Speiseraum und die Aula unterkommen.

Das ist der Entwurf des Gelderner Architekten Philipp von der Linde für die Montessorischule Kleve. Der Eingangsbereich wird neu gestaltet: Markant der nach vorne herausragende Kubus. Im Anbau rechts sollen der Speiseraum und die Aula unterkommen.

Foto: Architekt Philipp von der Linde

Die Zeit, in der Rektorin Alexandra Ziegler die Montessorischule Kleve noch an zwei Standorten führen muss, ist absehbar. Bis zum 31. Juli 2020 soll die Gemeinschaftgrundschule Kleve am Standort der ehemaligen Spyckschule vollständig untergebracht sein. Zurzeit werden die Schüler an zwei Schulstandorten - ehemalige Unterstadtschule und Grundschule Griethausen - unterrichtet.

Der Schulausschuss gab nun grünes Licht für den Um- und Ausbau der Spyckschule. Für die Zusammenlegung beider Standorte wurde ein Raumprogramm erarbeitet. Die neue, dreizügige Schule soll zwölf Klassenräume, acht Räumen für den Offenen Ganztag, sechs Differenzierungsräume, zwei Inklusions- und Mehrzweckräume, Schulverwaltungs- und andere Nebenräume erhalten. Weiterhin wird ein etwa 170 Quadratmeter großer Speiseraum mit Küche, der auch als Aula genutzt werden soll, benötigt. Insgesamt sind somit Nutzflächen von etwa 2400 Quadratmeter erforderlich. Vorhanden sind derzeit rund 1680 Quadratmeter, die sich auf das Schulgebäude und das ehemalige Schulleiterhaus verteilen.

Den Entwurf für die neue Spyckschule hat der Architekt Philipp von der Linde aus Geldern erarbeitet. Sein Plan sieht vor, dass der 100 Jahre alte, in seiner Grundsubstanz völlig intakte Gebäudebestand, so die Stadtverwaltung, über alle Geschosse mit neuen Fenstern, Akustikdecken, Elektro-, Heizungs- und Brandschutztechnik saniert wird. Zusätzlicher Platz soll durch die Nutzung des bisher brachliegenden Dachgeschosses gewonnen werden. Auch das Untergeschoss soll mit einbezogen werden. Der Eingangsbereich wird neu gestaltet und soll sich in Grau farblich vom sonst überwiegenden Rot abheben. Markant ist der geplante, nach vorne herausragende Kubus. Im ebenfalls würfelförmigen Anbau rechts neben dem bisherigen Schulgebäude, der über Gänge verbunden wird, sollen später einmal Speiseraum beziehungsweise Aula unterkommen. 470 Quadratmeter Fläche umfassen alle Neubauten gemeinsam. Die Turnhalle der Spyckschule bleibt zunächst unverändert und wird in einem separaten Bauabschnitt angegangen.

Für alle Baumaßnahmen inklusive Neubau, Sanierung und Instandsetzung des Bestandgebäudes sind 4,9 Millionen Euro kalkuliert, wobei auf den Neubau allein bereits 2,9 Millionen Euro entfallen. Die Maßnahme soll in hohem Maße förderfähig sein, so Stadtkämmerer Willibrord Haas. "Zum Vergleich: Ein Neubau auf der grünen Wiese würde 8,9 Millionen Euro ohne das Grundstück kosten. Die Lösung, die wir jetzt gefunden haben, ist gut und wirtschaftlich", sagte der Kämmerer. "Auch unter grundsätzlichen Erwägungen wird hiermit das älteste, vollständig erhaltene Schulgebäude der Stadt Kleve dauerhaft, auch nach denkmalschutzrechtlichen Belangen gesichert und schulisch weiter betrieben", hieß es in der Vorlage für den Ausschuss.

Architekt von der Linde erhielt im Schulausschuss viel Beifall für seinen Entwurf, den er dort vorstellte. "Das ist wunderschön", sagte CDU-Schulexperte Jörg Cosar. SPD-Ratsherr Niklas Lichtenberger betonte: "Die Entscheidung, die zentrale Schule mit ihrem besonderen Konzept dreizügig zu planen, war genau richtig."

Der Um- und Ausbau soll nicht im laufenden Schulbetrieb erfolgen. Deswegen empfiehlt der Schulausschuss dem Rat einstimmig eine Regelung: Der Hauptstandort der Gemeinschaftsgrundschule Montessorischule wird vom 1. August 2018 bis zum 31. Juli 2020 auf das Konrad-Adenauer-Gymnasium am Köstersweg in Kellen verlegt. Gleichzeitig wird die Dependance am Standort in Griethausen für den gleichen Zeitraum beibehalten.

(RP)
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