Kleve Frühlingsboten im Klever Tiergarten

Kleve · Kurz vor dem Osterfest gibt es im Tiergarten Kleve wieder viele Jungtiere. Lämmer und Zicklein sind schon auf der Welt. Eselin "Carla", die Wildschweine und vermutlich auch die wilden Steppenrinder erwarten noch ihren Nachwuchs.

 Kurz vor Ostern sind schon einige Zicklein und Lämmer geboren. So auch dieses kleine Ouessantschaf, das noch keine Woche alt ist.

Kurz vor Ostern sind schon einige Zicklein und Lämmer geboren. So auch dieses kleine Ouessantschaf, das noch keine Woche alt ist.

Foto: Gottfried Evers

Nur etwa 500 Gramm wiegt das weiße Wollknäuel, das auf wackeligen Beinchen versucht, am Euter seiner Mutter zu trinken. Erst wenige Tage ist das unsichere Lamm auf der Welt und gehört zur Familie der Ouessantschafe, die aus Frankreich stammen.

Insgesamt etwa 350 Tiere aus über 50 verschiedenen Tierarten leben im Tiergarten Kleve. Beginnt die wärmere Jahreszeit, bekommen einige von ihnen auch wieder Nachwuchs. Neben den Ouessantschafen haben auch die Bentheimer Landschafe ihre Jungen schon auf die Welt gebracht. Laut Marie-Christine Kyupers, seit sechseinhalb Jahren stellvertretende Betriebsleiterin des Tierparks, handelt es sich dabei um eine bedrohte Rasse. "In diesem Jahr gibt es bei den Lämmern sogar eine Besonderheit", sagt die 31-Jährige. Eines der kleinen Schäfchen, die sich normalerweise durch ihr weißes Fell auszeichnen, hat nämlich ein fast komplett schwarzes Fell. "Farbfehler kommen eben vor", so Kuypers.

 Seehund am Becken im Tiergarten - derzeit gibt es dort zwei Männchen und ein Weibchen. Ein weiblicher Zucht-Seehund verendete kürzlich.

Seehund am Becken im Tiergarten - derzeit gibt es dort zwei Männchen und ein Weibchen. Ein weiblicher Zucht-Seehund verendete kürzlich.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Bei den Zicklein im Streichelzoo kann man nicht von Farbfehlern sprechen. Munter springen die braun-, weiß-, schwarz-gescheckten Tiere umher und lassen sich geduldig von den Besuchern streicheln. "Die Jungen sind eigentlich Unfälle", sagt die stellvertretende Leiterin. Schon im Dezember seien die Kleinen geboren worden, da der Jungbock wohl frühreif gewesen sei. "Zu Ostern werden aber noch weitere kleine Ziegen geboren", sagt Kuypers. Mindestens 20 werden von den Pflegern erwartet.

Auch Eselin "Carla" ist trächtig. Zwar ist das weibliche Tier schon sehr rund, wann genau das Kleine auf die Welt kommt, können die Pfleger aber nicht vorhersagen. "Da Hengst und Stute immer in einem Gehege sind, wissen wir nicht, wann er sie gedeckt hat", erklärt Kuypers. Es könne mit der Geburt aber jeden Moment so weit sein. Bei dem Deckhengst handelt es sich um einen Österreich-ungarisch weißen Esel. Insgesamt gibt es weltweit nur noch rund 300 dieser Tiere. Der Klever Tiergarten besitzt zwei davon - "Sissi" und "Franz", in Anlehnung an das österreichische Kaiserpaar. Bei den wilden Steppenrindern wird bisher lediglich vermutet, dass die Kuh trächtig ist, die Wahrscheinlichkeit ist laut Kuypers allerdings hoch. "In den nächsten Wochen wissen wir mehr", sagt sie.

 Marie-Christine Kuypers mit dem Poitou-Esel "Ernie".

Marie-Christine Kuypers mit dem Poitou-Esel "Ernie".

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Bei den Wildschweinen dagegen wird es kurz nach Ostern, in etwa zwei bis drei Wochen, so weit sein. "Sind die Kleinen auf der Welt, müssen wir sehr vorsichtig sein, wenn wir zum Füttern oder Sauermachen ins Gehege gehen", so Kuypers. Denn die Mütter passten ganz besonders auf ihre Kinder auf und könnten oftmals sehr ungemütlich werden, wenn Fremde sich ihnen nähern.

Eine traurige Nachricht gibt es dagegen bei den Seehunden. Der weibliche Zucht-Seehund ist vor rund drei Wochen gestorben - Nachwuchs wird es also in absehbarer Zeit nicht geben. "Wir vermuten, dass sie einen Fremdkörper verschluckt hat", sagt Kuypers. "Es kann sich dabei um eine Münze handeln, genauso aber auch um eine Eichel oder ein Blatt."

Hoffnung auf Nachwuchs machen die Pfleger sich noch bei den Störchen. Auf dem Dach der Voliere der beiden Pflegefälle des Tiergartens - einer der beiden Störche hat spastische Anfälle, dem anderen wurde die Hälfte eines Flügels amputiert, nachdem er in eine Stromleitung geflogen ist - wurde eine Nisthilfe aufgestellt. "Zur Zeit kommen immer ein bis zwei Wildstörche", sagt Kuypers. Man hoffe, dass diese Tiere dort bald anfangen zu brüten.

(RP)
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