Kleve Förderverein mit Fachvortrag über Demenz

Kleve · Über dieses Thema wir sicherlich nicht selten gesprochen, aber es spricht auch viel dafür, sich intensiv mit der Volkskrankheit Demenz zu beschäftigen. In der immer älter werdenden Gesellschaft trifft die Diagnose "Alzheimer" oder "Demenz" stetig mehr Männer und Frauen und deren Angehörige. Der Förderverein Museum Schloss Moyland, vertreten durch seinen Vorsitzenden Hans Geurtz, hat einen ausgewiesenen Fachmann für einen Vortrag über Demenz gewinnen können: Dr. Joachim Gutzke, Oberarzt am Augustinus Memory Zentrum in Neuss, wird am kommenden Donnerstag, 1. Juni, ab 19 Uhr im Museum Schloss Moyland referieren.

Hans Geurts und Dr. Joachim Gutzke (v.r.) vor dem Schloss.

Hans Geurts und Dr. Joachim Gutzke (v.r.) vor dem Schloss.

Foto: Anja Settnik

Nicht nur die rund 1000 Mitglieder des Fördervereins, sondern auch alle anderen Interessierten sind dazu eingeladen. Es wird eine Teilnahmegebühr in Höhe von 22 Euro (Mitglieder 20 Euro) inklusive Getränk fällig. Die Einnahmen sollen dem Verein zugute kommen, der über die Verwendung zum Jahresende entscheidet.

Der Vortrag des Mediziners wird etwa anderthalb Stunden dauern und Themen wie Diagnose, Ursachen, Umgang mit den Erkrankten und Therapiemöglichkeiten aufarbeiten. Im Anschluss sind die Teilnehmer eingeladen, Fragen zu stellen und mit dem Experten zu diskutieren. Im Pressegespräch erläuterte der 61-jährige Arzt, der seit 1982 Psychiater ist, welche Entwicklungen es bei den Forschungen zu den dementiellen Erkrankungen gibt und wie wesentlich es ist, frühzeitig eine Diagnose zu bekommen, um die richtigen Medikamente, Aktivierungen und Therapien einsetzen zu können. Wenn auch noch keine Heilung möglich ist, so sei es heute doch möglich, den Patienten und ihren Familien zu helfen, indem der verlauf der Krankheit deutlich verlangsamt werde. Dr. Gutzke war übrigens schon mal mit Kollegen und Patienten bei einer Museumsführung in Moyland; psychisch Kranke mit moderner Kunst zu konfrontieren ist seit langem eine bekannte Art, einen Zugang zu den ansonsten oft sehr verschlossenen Menschen zu finden. Gewisse Möglichkeiten der "Vorbeugung" sieht der Mediziner insbesondere darin, auch im Ruhestand körperlich und geistig aktiv zu bleiben.

"Seine Hobbys pflegen, eine Fremdsprache oder vielleicht ein Instrument lernen - das fordert das Hirn." Ein einfacher Test laut Gutzke, um vielleicht mal unauffällig zuhause zu überprüfen, ob ein Senior eventuell erkrankt ist: "Wer mit einem behördlichen Formular zurecht kommt, den Mädchennamen kennt und angeben kann, wann und wo er geboren ist, wird eher nicht dement sein."

(nik)
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