Bedburg-Hau Feuerwehrmänner retten Kuh aus Wassergraben

Bedburg-Hau · Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall: Das weiß jetzt auch die vier Jahre alte Kuh von Bauer Josef Lindemann, die ihren eigenen Weg einschlug und dafür mit einem bösen Sturz bestraft wurde.

 Mit Strohballen legen die Männer der Wehr den Graben aus.

Mit Strohballen legen die Männer der Wehr den Graben aus.

Foto: Feuerwehr

Von der Weide an der Kalkarer Straße wollte der Bauer seine Kühe am Sonntag wieder in den Stall treiben. Nur der Jungspund hatte es nicht so recht mit der vorgegeben Route, durchbrach einen Zaun, fiel zwei Meter in die Tiefe und landete in einem Wassergraben. Aus eigener Kraft hätte Josef Lindemann die 400 Kilo schwere, schwarz weiß gefleckte Kuh niemals bergen können.

 Geschafft - das Rindvieh hat wieder sicheren Boden unter den Hufen.

Geschafft - das Rindvieh hat wieder sicheren Boden unter den Hufen.

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Die Freiwillige Feuerwehr aus Bedburg-Hau rückte mit rund 25 Einsatzkräften an und hatte allerhand zu tun "mit der sichtlich mitgenommenen Kuh", wie Feuerwehrmann Michael Hendricks berichtete. Für ihn und seine Kollegen sind Tierrettungen immer etwas besonderes, weil Tiere ganz unterschiedlich reagieren.

 Gurte werden um die abgerutschte Kuh gelegt.

Gurte werden um die abgerutschte Kuh gelegt.

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Zunächst stabilisierten die Feuerwehrleute das Tier mit Strohballen vor dem weiteren Absinken. "Danach wollten wir eigentlich mit den Ballen eine Treppe bauen", sagt Hendricks. Die Idee schlug allerdings fehl, schwereres Gerät wurde angefordert. Mit einem Teleskoplader, eine Art Gabelstapler mit herausfahrbarem Arm, glückte die Rettung schließlich. Der Tierarzt brachte von hinten eine Klemme an, über die die Kuh mit Hilfe des Teleskopladers die Böschung hinaufgezogen werden konnte. Betäubt werden musste das Tier allerdings nicht, trotzdem wurde die Kuh gründlich untersucht und zur Beruhigung über Nacht auf der Weide gelassen.

Der vierjährige Wildfang hat den Sturz unversehrt überstanden, wie Lindemann gestern berichtete. Ein Dickkopf sei das Tier eigentlich nicht, sagte der Bauer. Vielmehr ein Tollpatsch. Heute jedenfalls steht die Kuh wieder mit den anderen auf der Weide und frisst genüsslich ihr Gras.

(RP)
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