Bedburg-Hau Feuerwehr übt den Ernstfall

Bedburg-Hau · Mit Blaulicht rasen mehrere Löschfahrzeuge die Straße entlang. Den Einsatzort zu finden, ist nicht einfach. Es ist später Abend. Die Bauernhöfe in Louisendorf liegen im Dunkeln, nicht immer ist eine Hausnummer erkennbar. Am Einsatzort angekommen springen Feuerwehrleute aus ihren Fahrzeugen, stellen sich auf und erwarten die Anweisungen des Einsatzleiters. Alle haben ein Ziel: so schnell wie möglich die Verletzten zu suchen, aus dem Stall und Fahrzeugunterstand zu retten und den dort ausgebrochenen Brand zu löschen. Doch die Situation ist weniger brenzlich, als es zunächst den Eindruck macht: Bei dem Einsatz handelt es sich lediglich um eine Übung, mit der die Feuerwehr den Ernstfall trainiert.

 Lagebesprechung der Feuerwehrmänner bei der Übung.

Lagebesprechung der Feuerwehrmänner bei der Übung.

Foto: Feuerwehr

"In den letzten Jahren hatten wir immer wieder Brände in landwirtschaftlichen Betrieben. Von ihnen gehen ganz besondere Gefahren aus. Deswegen ist es umso wichtiger, solch ein Szenario in die regelmäßigen Übungen einzubinden", sagt der Leiter der Feuerwehr Stefan Veldmeijer. Mit zwei Löschfahrzeugen sowie einem Fahrzeug für die Einsatzleitung rückten rund 20 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bedburg-Hau an, um den Ernstfall auf einem Bauernhof in Louisendorf zu simulieren. Die direkten Nachbarn waren informiert.

Die Brandsituation der Übung ist zuvor genau festgelegt: Bei Reparaturarbeiten an einem Traktor ist ein Feuer mit starker Rauchentwicklung in der als Stall und Fahrzeugunterstand genutzten Scheune ausgebrochen. Außerdem werden zwei Personen vermisst, sie müssen aus der Gefahr gerettet werden. Der Zugriff auf die Brandstelle erfolgt in zwei Teilen über Türen und Tore der Scheune.

Mit Schutzanzug, Atemschutzgerät und feuerfestem Schuhwerk arbeiteten sich zunächst die Angriffstrupps zur Gefahrenstelle vor. Die Männer brechen die Türen auf und handeln schnell, um die wichtigste Aufgabe zu erfüllen: die Menschenrettung. Dicht gefolgt werden sie vom Wassertrupp, der gleichzeitig die Wasserschläuche auf dem Gelände verlegt hat. Von Außen über Leitern lässt sich der Brand im Inneren nicht erreichen. Nach kurzer Zeit können die Männer der ersten Trupps Entwarnung geben: Die vermissten Personen, simuliert durch Mitglieder der Jugendfeuerwehr, sind in Sicherheit. Mit Hilfe von Wärmebildkameras die in Bedburg-Hau zur Standardausrüstungen gehören, konnten sie schnell gefunden werden. Prompt schallt der Befehl aus den Funkgeräten: "Wasser marsch!" Und nach einigen Sekunden schießt schon Wasser aus dem Schlauch, um den vermeintlichen Brand zu löschen.

Ziel des Einsatzes war es vor allem, die Zusammenarbeit zwischen den Löschgruppen Louisendorf und Schneppenbaum zu üben. Dazu wurden Fahrzeuge und Personal beider Gruppen während der Übung gemischt eingesetzt. Ausgedacht hatte sich die Übung Gemeindebrandinspektor Rainer Schiemann aus Louisendorf. Er war selber vor Ort, um zu dokumentieren, wie schnell und effizient das Feuer gelöscht wird.

(RP)
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