Kleve "Faires Tütchen" von der fbs Kleve

Kleve · Ihren Teil dazu beigetragen, dass sich die Stadt seit wenigen Tagen "Fair- Trade-Town" nennen darf, hat die Familienbildungsstätte (FBS) Kleve. Schließlich gehören gerecht gehandelte Produkte in der katholischen Bildungseinrichtung schon lange zum festen Bestand. Astrid van Os, pädagogische Mitarbeiterin, erinnert sich: "Den ersten fair gehandelten Kaffee haben wir bereits 1991 ausgeschenkt. Daraus hat sich im Laufe der Jahre dann mehr entwickelt." Sie deutet auf eine Schale, die auf dem Tisch steht.

 Astrid van Os und Gerald Bestier legen Wert darauf, dass die Produkte aus dem fairen Handel stammen.

Astrid van Os und Gerald Bestier legen Wert darauf, dass die Produkte aus dem fairen Handel stammen.

Foto: Christian Breuer

Kaffee, Orangensaft, Tee, Schokolade und Gebäck - auf allen Verpackungen zeigt ein Siegel, dass die Produkte fair gehandelt sind. "Auf den Tee sind wir vor zwei Jahren umgestiegen. Seither werden wir oft gefragt, wo der herkommt, weil er so lecker ist", erzählt van Os lachend. "Die Sachen sind aus der Mitleidsecke herausgerückt, die Produkte sind sehr hochwertig und dafür vergleichsweise günstig", betont die Pädagogin. Gerald Bestier nickt. Als Leiter der FBS muss er stets ein waches Auge auf das Budget haben.

Dass gerecht gehandelte Produkte etwas teurer seien, falle "im Verhältnis zum Gesamthaushalt" nicht weiter auf. Außerdem, sagt Bestier, lohne es sich, in diesen Bereich zu investieren: "Das Geld darf kein Argument gegen diese Produkte sein. Denn so können wir hier einen Beitrag dazu leisten, die Lebensbedingungen vor Ort bei den Produzenten zu verbessern." Er findet es wichtig, an dieser Stelle klar Position zu beziehen. Auch nach außen sichtbar: Gäste, die zum Beispiel einen Vortrag halten und bisher als Dank dafür ein Buch oder eine Flasche Wein bekamen, erhalten nun ein "Faires Tütchen" - gefüllt mit gerecht gehandelten Produkten.

"Auch mit unsere Präsenten sollen Zeichen gesetzt werden", erklärt Bestier. Für Astrid van Os ist Fair Trade mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden. Sie kennt die Produktpalette und achtet auch zuhause darauf, dass die Waren aus dem gerechten Handel stammen. "Das ist kein gutes Werk", sagt sie. "Das ist Gerechtigkeit."

(pbm/cb)
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