Kleve Fahnder fassen zwei Drogenkuriere mit 2,6 Kilogramm Kokain im Bauch

Kleve · Straßenverkaufswert des Kokains liegt bei 175.000 Euro. Mit 5,5 Kilo Marihuana im ICE aus Amsterdam gefasster Pole sitzt in Kleve in Untersuchungshaft.

 Beutel mit Drogen auf einer Computertomographie.

Beutel mit Drogen auf einer Computertomographie.

Foto: Bundespolizei

Die Niederlande gelten bei Polizisten als "die" Drehscheibe für den Handel mit Drogen aller Art in Europa. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn die Fahnder immer wieder Rauschgiftkuriere im Kleverland fassen, die aus den Niederlanden kommen und Kokain, Marihuana, Amfetamine oder sonstige Suchtmittel in andere Staaten bringen wollen. Drei "größere Fische" sind den Ermittlern der Klever Bundespolizei und Zollfahndung erst am vergangenen Wochenende an der Deutsch-Niederländischen Grenze ins Netz gegangen.

Ein 29 Jahre alter Nigerianer fiel den Beamten auf, als sie "routinemäßig" einen Fernbus kontrollierten, der zwischen Rotterdam und Prag verkehrt. Einen 35 Jahre alten Mann aus Nigeria nahmen Ermittler der Zollfahndung in einem ICE fest, der aus Amsterdam kam. Bei beiden Männern gab es Anzeichen, dass sie als Drogenkuriere unterwegs waren. Zudem erbrachte ein Drogenschnelltest auf Kokain in beiden Fällen ein positives Ergebnis. Da die Fahnder im Gepäck der mutmaßlichen Kuriere jedoch kein Rauschgift entdeckten, gingen sie davon aus, dass die Männer die Drogen - in "Kokain-Bubbles" verpackt - geschluckt hätten. Deshalb ordneten die Behörden radiologische Untersuchungen der Verdächtigen an. In beiden Fällen machten die Computertomographien die geschluckten "Bodypacks" gut sichtbar. Bei dem 29-Jährigen, der im Bus von Rotterdam nach Prag gefasst wurde, schätzen die Fahnder die von ihm geschluckte Kokain-Menge auf etwa 1600 Gramm. Der 35 Jahre alte Mann, der im ICE aus Amsterdam gefasst worden war, hat laut den Zollfahndern aus Kleve rund 1000 Gramm Kokain geschluckt.

Ein Richter ordnete inzwischen auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Untersuchungshaft bei beiden Männern an. Sie befinden sich derzeit bewacht in verschiedenen Krankenhäusern, wo man nun auf die Ausscheidung der geschluckten Kokainpäckchen wartet. Auf dem Schwarzmarkt erzielen Dealer pro Kilogramm Kokain einen Straßenverkaufspreis von rund 70.000 Euro.

Ebenfalls in einem ICE aus Amsterdam fassten Bundespolizisten einen 25-jähriger Polen mit 5,5 Kilogramm Marihuana. Das in einem Koffer transportierte Rauschgift hat einen Straßenverkaufspreis von über 50.000 Euro. Der Mann sitzt nun in Kleve in Untersuchungshaft.

Bei einer 60-jährigen Schweizerin, die in einem PKW auf der A 3 unterwegs war, stellte die Bundespolizei fast 250 Gramm Amfetamin fest. Wie so häufig in der Konsumentenszene führte die Schmugglerin auch 50 Gramm Marihuana mit. Amfetamin löst Hochgefühle aus. Nach Abflachen dieses Zustandes - Stunden später - setzt Nervosität ein, die mit dem Konsum von Cannabisprodukten "heruntergeraucht" werden soll. Den Straßenverkaufspreis der bei der Schweizerin gefundenen Drogen schätzen die Beamten zusammen auf rund 3000 Euro.

Die Bundespolizeiinspektion Kleve ist an der Binnengrenze Niederlande von Gronau bis in den Süden zur A 52 und an 300 Kilometern Bahnstrecken zuständig. Das Zollfahndungsamt bearbeitet neben seinem großen inländischen Zuständigkeitsbereich einen Grenzabschnitt von 572 Kilometern zu den Niederlanden und zu Belgien.

(RP)
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