Kleve "Exodus"- und "Ninive"-Segelschiffe über Straßen ins Winterquartier

Kleve · Transport zu Land ist kostenaufwendig. Initiative für Jugendliche will damit nochmals ein Zeichen setzen, dass die Schleuse in Brienen erhalten wird.

 Mit landwirtschaftlichen Zugmaschinen schafften Helfer am Samstag die Segelschiffe von Emmerich über die Rheinbrücke nach Kleve.

Mit landwirtschaftlichen Zugmaschinen schafften Helfer am Samstag die Segelschiffe von Emmerich über die Rheinbrücke nach Kleve.

Foto: Gottfried Evers

Die beiden Schiffe "Exodus" und "Ninive", auf denen schon seit fast vier Jahrzehnten dank der Initiative der evangelischen Jugend in Kleve und Moers jedes Jahr etwa 150 Jugendliche Segelfreizeiten erleben können, sind am Wochenende in ihr Winterquartier vom Emmericher Hafen nach Kleve gebracht worden. Weil die Schleuse in Brienen jedoch wegen Sanierungsbedarf geschlossen ist, musste der Transport über die Straße erfolgen. Schon im Frühjahr, als die Schiffe aus dem Winterquartier ins Wasser kamen, war die aufwändige Aktion nötig gewesen.

Dieter Rapp von der evangelischen Jugend Kleve beklagt nicht nur die Kosten der Aktion. Müssten bei einer Fahrt durch die Schleuse in Brienen pro Schiff nur 50 Euro bezahlt werden, so seien nun jeweils 500 Euro fällig gewesen. Möglich sei dies zudem nur dank der Hilfe von "Sponsoren" wie der Firmen Siebers und Zadelhoff, die beide entsprechende Fahrzeuge für den Schiffstransport samt Helfern zur Verfügung gestellt hätten. Doch neben der finanziellen Belastung, die nach Dieter Rapps Einschätzung auf Dauer die Segelfreizeiten in ihrer "Existenz" gefährden würden, ärgert den 64 Jahre alten Sozialpädagogen auch, dass noch immer nicht absehbar sei, wann die Schleuse in Brienen wieder geöffnet werden würde. "Seit einem Jahr warten wir darauf, konkrete Zahlen zu bekommen, was die Sanierung kosten würde", sagt Dieter Rapp. Zudem sei noch unklar, wer die Rechnung bezahlen müsse. Dennoch ist der Sozialpädagoge optimistisch, "Exodus" und "Ninive" im Frühjahr wieder mit Wasser unter Kiel nach Emmerich schippern zu lassen - schließlich engagiere sich auch Bundesministerin Barbara Hendricks für die Schleuse. Zudem will Dieter Rapp auch alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen. So könne es nicht sein, dass Boote der Behörden für Pegelmessungen geschleust würden, für die Jugend-Segelschiffe die Schleusentore aber zu blieben.

(RP)
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