Kreis Kleve Erntedank: Landwirte des Kreises werben für die Branche

Kreis Kleve · So gut das Rührei duftete: Bevor es für die Gäste der Kreisbauernschaften Kleve und Geldern ein gutes Frühstück gab, standen erst einmal Grußworte und ein Vortrag auf dem Programm. Denn die Landwirte als Produzenten von Lebensmitteln haben den Bürgern einiges zu sagen. Keppelns Begegnungsstätte war zum Erntedankfrühstück aufwendig und passend geschmückt mit allem, was Felder und Gärten derzeit hergeben. Fazit aller Gesprächsbeiträge: Die Landwirte sind unersetzlich und sollten von den Menschen im Kreis geschätzt und unterstützt werden.

 Keppelns Begegnungsstätte mit vielen Gästen: Landwirte aus dem Kreis und ihre Freunde unter der Erntekrone.

Keppelns Begegnungsstätte mit vielen Gästen: Landwirte aus dem Kreis und ihre Freunde unter der Erntekrone.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Heinz Lax als Kreislandwirt des Bereichs Geldern übernahm es, alle Gäste zu begrüßen. Damit hatte er viel zu tun, denn zahlreiche Personen, Vereinigungen, Verbände, Schulen, Institutionen und Politiker aller Ebenen sind in ständigem Kontakt mit den Bauern. Nach der Begrüßung von Landrat Wolfgang Spreen gab es auch freundliche Worte in Richtung der Bürgermeister, denen zu einer "Neu- oder Wiederwahl" zu gratulieren war. Da gab es nicht allzu viele, merkte jemand stichelnd an: Aus dem Mittelkreis ließen sich nur Rainer Weber (Uedem) und Ulrich Francken (Weeze) sehen. Andere Kommunen wie Goch oder Kalkar müssen sich nach der Wahl erst neu sortieren . Heinz Lax sprach von einer "schwierigen Zeit"für die Landwirtschaft; viele Menschen am Niederhein hätten falsche Vorstellungen von der heutigen Landwirtschaft. "Das Verramschen unserer hochwertigen Erzeugnisse wie auch der Umstand, dass so viele dieser Lebensmittel als Müll entsorgt werden, belastet uns alle", erklärte Lax. Rainer Weber als Bürgermeister von Uedem bat in diesem Zusammenhang aber auch um Verständnis für die Bürger. Und zwar nicht nur für diejenigen, die sich nicht so gut auskennen, sondern auch für diejenigen, "die an den Haltungsbedingungen in der Tierzucht zweifeln oder sich wegen der intensiven Landwirtschaft sorgen." Beifall bekam er für die Aufforderung, vermehrt regionale Produkte zu kaufen und nicht nur bei den Discountern nach den billigsten Schnäppchen zu gucken.

Josef Peters, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Kleve, ist bekannt für klare Worte und vertrat seinen Berufsstand auch gestern wieder selbstbewusst. "Wir machen euch satt" war nämlich nicht nur das Motto der Landwirte bei der Grünen Woche in Berlin, es war auch der Tenor seines Referats. Tierhalter am Pranger, Überfluss und globale Märkte, die die Preise kaputt machen - darüber sprach Peters, der nicht nur von seinen Kollegen, sondern auch von den Verbrauchern Verantwortungsbewusstsein verlangt. Peters bat darum, von Ideologien Abstand zu nehmen und lieber aufeinander zu zu gehen. Von den Kommunen erwarte er, dass sie sich für den Erhalt der landwirtschaltlichen Flächen einsetzen.

(RP)
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