Kleve Erlesenes Stadtfest ist Besuchermagnet

Kleve · Der Bücherbummel brach gestern alle Rekorde: 35.000 bis 50.000 Werke, vom Comic bis zum dicken Schmöker, boten die Händler an 70 Ständen zum Kauf. Tolle Beteiligung auch beim Stoffmarkt. Nur private Verkäufer gab es kaum.

 Bei zigtausenden zum Verkauf ausgestellten Büchern hatten die Besucher rund um die Herzogstraße die Qual der Wahl.

Bei zigtausenden zum Verkauf ausgestellten Büchern hatten die Besucher rund um die Herzogstraße die Qual der Wahl.

Foto: Markus van Offern

Tausende Besucher können nicht irren: Beim Stadtfest in Kleve bekommt man was geboten. Auch dieses Mal war die City voller Menschen, die die Gelegenheit für einen sonntäglichen Einkaufsbummel nutzten.

Der wohl größte Besuchermagnet war wie immer der Bücherbummel, der dieses Mal alle Rekorde brach. 35.000 bis 50.000 Werke wurden zum Kauf angeboten. Rund 50 Händler hatten an die 70 Stände aufgebaut. Der Markt war gestern so groß, dass er nicht nur die komplette Herzogstraße füllte, sondern über die Brücke Herzogbrücke bis zum Beginn der Fußgängerzone reichte. Da hatten die Besucher die Qual der Wahl, die Bandbreite des literarischen Angebots war riesig. Die Palette reichte von "Erotik für je 4 Euro", über die schon reichlich vergilbte "Zeitschrift für das deutsche Eisenhüttenwesen" bis hin zum "Großen Buch der deutschen Wappenkunst". Klassiker der Weltliteratur waren ebenso zu finden wie Comics oder aktuelle Krimis. Helmut van Bebber vom "Zeitzeichen", der Hauptorganisator des Büchermarkts, war voll zufrieden. "Es gibt ein großes Angebot der Händler, und das Wetter spielt auch noch mit. Das sind beste Voraussetzungen."

Das "Mokes Trio", eine akustische Folk-Rock-Band, sorgte mit Gitarre, Banjo, Bouzouki, Mundharmonika und Ukulele-Bass für die musikalische Untermalung. Das passte gut in die Herzogstraße mit ihrem - zumindest, wenn der Büchermarkt aufschlägt - alternativen Flair. Die Gäste lauschten auf den Bänken rund um das Antiquariat Zeitzeichen bei Kaffee und Selbstgebackenem der spannenden Mischung aus schottischer Kneipenmusik, Pop und lateinamerikanischen Liedern. Vor der Deutschen Bank legte Michael Dickhoff von der Klangfabrik seine Rock-Oldies auf und ließ es sich im Campingstuhl vor seinem zum "Rock-Bus" umgebauten Wohnmobil gutgehen.

Im Kernbereich der City ging das vom Klever Citynetzwerk (KCN) und Stadtmarketing ausgearbeitete Konzept nicht so gut auf. Erstmalig sollte sich der Bücherbummel von der Herzogstraße aus durch die Innenstadt ziehen. In der gesamten Fußgängerzone hätten Privatleute, auch Kinder, auf Decken oder Tischen Bücher, Spielsachen und andere Waren veräußern können. Doch das Angebot war wohl nicht attraktiv genug. Gerade einmal ein privater Stand war auf der Großen Straße zu finden.

Dafür gab es eine gelungene Premiere: Der Stoffmarkt in der Oberstadt war ein voller Erfolg. Zwischen Sparkasse Rhein-Maas und Marktplatz Linde reihte sich ein Stand an den nächsten. Von Meterware bis zum Abendkleid reichte das bunte Angebot, das viele Besucher anlockte. Es schloss sich der traditionelle Trödelmarkt an, der sich von der Linde bis zum eoc erstreckte.

Die Organisation von Stadtfesten ist nicht leichter geworden, seit die Gewerkschaft ver.di für viele Auflagen gesorgt hat. Unter anderem muss nachgewiesen werden, dass das Angebot an Aktionen und Waren mehr Menschen in die Stadt lockt, als es allein die geöffneten Geschäfte tun würden. Mit der Kombination aus Bücherbummel, Stoff- und Trödelmarkt scheint das KCN auf einem guten Weg zu sein.

(RP)
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