Kleve Endspurt vor der Kalkarer Stichwahl

Kleve · Am Sonntag, 27. September, wird in Kalkar wieder gewählt. Die Stichwahl entscheidet, wer in den kommenden fünf Jahren im Rathaus das Sagen hat. Auf der einen Seite steht der amtierende Verwaltungschef Gerhard Fonck (CDU). Ihn fordert Britta Schulz vom Forum heraus. Mit Ausnahme der FDP unterstützt die gesamte Opposition die Frau, die den Wechsel will. Die RP stellte beiden Bewerbern "letzte" Fragen.

 Gerhard Fonck (58, CDU)

Gerhard Fonck (58, CDU)

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Die Wahlbeteiligung lag bei nur 53,89 Prozent. Mit welchen Argumenten sorgen Sie dafür, dass die Kalkarer am 27. September an die Urne gehen?

 Britta Schulz (56, Forum Kalkar)

Britta Schulz (56, Forum Kalkar)

Foto: ""

Fonck In meinen persönlichen Gesprächen mit den Bürgern weise ich nicht nur stets darauf hin, dass jeder von diesem Recht Gebrauch machen sollte, sondern ich versuche auch zu vermitteln, dass man nur durch aktive Wahlbeteiligung mitbestimmen kann, wer in den nächsten fünf Jahren vorrangig die Verwaltungsführung innehat und erster Repräsentant der Stadt ist.

Schulz Das Wahlrecht ist ein Grundpfeiler unserer demokratischen Gesellschaft. Diejenigen, die gewählt haben, sind sich ihrer Verantwortung bewusst und werden auch bei der Stichwahl noch einmal zur Wahl gehen. Wer nicht wählt, lässt andere darüber bestimmen, was in seiner Stadt geschieht.

Ein knappes Drittel der Wähler hat keinem von Ihnen beiden seine Stimme gegeben. Wahlempfehlungen hin oder her: Wie wollen Sie jene Bürger von sich überzeugen?

Fonck Ich werde versuchen, den Wählern die Unterschiede zwischen der Mitbewerberin und mir aufzuzeigen. Bürgermeister zu sein bedeutet nämlich mehr, als nur die Stadt zu repräsentieren. Tolle Ideen zu haben und Versprechen abzugeben reicht nicht aus! Ein Bürgermeister muss neben Kompromiss- und Dialogfähigkeit Fachwissen, Kompetenz und Erfahrung haben, um das Richtige unter den gegebenen Rahmenbedingungen tun zu können.

Schulz Zwei Drittel der Wähler haben sich für einen Wechsel ausgesprochen. Ich wünsche mir, dass diejenigen, die den Wechsel wollen, mir ihr Vertrauen aussprechen. Das FORUM Kalkar hat sich schon mit der Gründung für eine nachhaltige Veränderung der Politik in Kalkar ausgesprochen. Dafür werde ich kämpfen.

Welche Fehler haben Sie bisher im Wahlkampf gemacht, und wie wollen Sie die jetzt noch begradigen?

Fonck Rückblickend habe ich nicht den Eindruck, dass im Wahlkampf Fehler unterlaufen sind. So werde ich weiter um jede Stimme kämpfen und nochmals mit Nachdruck auf die wichtigen städtischen Sachthemen hinweisen: Finanzen, Stadtentwicklung, Bildung, Wirtschaftsförderung.

Schulz Es ist Wahlkampf! Aber muss man mit Halbwahrheiten und persönlichen Diffamierungen nach dem Motto "Alles ist erlaubt" arbeiten? Wohl kaum. Wir haben uns bemüht, einen fairen und sachlichen Wahlkampf zu führen.

Wie sieht konkret Ihr Endspurt im Wahlkampf aus?

Fonck Bis zum Sonntag werde ich weiter Hausbesuche durchführen und darüber hinaus zusammen mit meinem Wahlkampfteam an Infoständen auf dem Marktplatz und dem neuen Fachmarktzentrum den Wählern Rede und Antwort stehen.

Schulz Wir werden noch ein Faltblatt verteilen, das auf die gemeinsame Unterstützung von Grünen, FBK und SPD und den Wunsch der Bürger zum Wechsel hinweist. Der Flyer enthält auch Hinweise zur Stichwahl und den Aufruf, zur Wahl zu gehen. Außerdem werden wir weiter Präsenz zeigen.

Wo sehen Sie die größte Schwäche Ihres Konkurrenten?

Fonck Ich maße mir grundsätzlich nicht an, Schwächen anderer Menschen anzusprechen. Für meine Person selbst sehe ich aber die Stärke der langjährigen Erfahrung im Amt und eine positive Leistungsbilanz.

Schulz Die größte Schwäche ist seine Uneinsichtigkeit in nötige Veränderungen im Umgang mit Bürgern, Rat und Verwaltung. Das Ergebnis der Kommunalwahl 2014 mit einem Verlust der CDU von 22 Prozent hat ihm in keiner Weise zu denken gegeben.

Was wird Ihre erste Amtshandlung sein, wenn Sie gewählt werden?

Fonck Vorrangig gilt es nun den Haushalt 2016 aufzustellen, damit werde ich mich als erstes befassen.

Schulz Symbolisch für das zukünftige Miteinander auf Augenhöhe würde ich das "Königspodest" des jetzigen Bürgermeisters aus dem Ratssaal entfernen lassen und sofort eine regelmäßige Bürgersprechstunde einrichten.

Was tun Sie persönlich, wenn Sie nicht gewählt werden?

Fonck Erst einmal würde ich mich bei den Mitarbeitern der Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit und bei meiner Familie für die große Unterstützung bedanken. Des weiteren würde ich meine Pension beantragen.

Schulz Ich würde weiter an einer Grundschule in Emmerich tätig sein.

(RP)
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