Kleve Eine Werbung für den Wochenmarkt

Kleve · "Tag des Marktes" wurde erstmals von den Händlern organisiert - auch aus Sorge um die Zukunft.

 Pantomimen boten mit Tiermasken verkleidete Schauspieler des "Theater im Fluss" auf dem Tag des Marktes in Kleve.

Pantomimen boten mit Tiermasken verkleidete Schauspieler des "Theater im Fluss" auf dem Tag des Marktes in Kleve.

Foto: Markus van Offern

Zum "Tag des Marktes" luden die Wochenmarkthändler an der Linde am Samstag ein. Neben den üblichen Waren hatten sie verschiedene Snacks im Angebot, außerdem stellten mehrere Vereine auf dem Marktplatz ihre Arbeit vor. Für das künstlerische Programm sorgten unterschiedlichste Musiker und Schauspieler.

Organisiert hatten den "Tag des Marktes" einige Händler um Nils Roth, der die Kaffeebude auf dem samstäglichen Wochenmarkt betreibt. "Wir wollten mit der Aktion für unseren Wochenmarkt werben. Es ist in den letzten Jahren schwieriger geworden, vor allem jüngere Leute gehen fast nur noch zum Discounter. Auch ist der Markt geschrumpft, da alte Händler in Rente gegangen sind und keine neuen nachkommen", sagt Roth. Mit der Resonanz am "Tag des Marktes" zeigte sich der Organisator sehr zufrieden: "Ich habe viele neue Gesichter gesehen und hoffe, dass der eine oder andere uns auch in Zukunft besucht."

Angelockt wurden die neuen Gesichter auch vom künstlerischen Programm, etwa von den Schauspielern des "Theater im Fluss", die als Pantomimen in Tiermasken den Markt für viel Aufsehen bei den Besuchern sorgten, oder von einigen Musikern, die den "Tag des Marktes" als Bühne nutzten.

"Die Kombination ist für beide Seiten eine Bereicherung", sagt Sänger Jan Schumacher, der mit unterhaltsamen Liedern eine Traube Neugieriger auf den Marktplatz an der Linde lockte. "Es ist schön, dass der Markt wieder zu seinem Ursprung zurückkehrt - früher wurde auf dem Marktplatz auch nicht nur verkauft, sondern genauso gesungen, getanzt und geprügelt", so der Musiker.

Ihre Arbeit stellten der Verein "Herzenswunsch" und einige Vertreter des "Repair Cafés" vor, außerdem informierte der Imker Marco Janßen über seine Tätigkeit. Vor zehn Jahren hat der Bedburg-Hauer durch einen Vortrag über das Bienensterben zur Imkerei gefunden, ist mittlerweile Experte im Umgang mit den Insekten.

"Die Möglichkeit, sein Hobby auf dem Marktplatz in Kleve vorzustellen, finde ich super", sagt der Imker, der vor allem mit seinem Angebot zur Hilfe bei Bienennestern auf reges Interesse bei den Marktbesuchern stieß.

Dass Künstler und sonstige Akteure, vielleicht sogar neue Händler den Wochenmarkt für sich entdecken, sei auch ein Ziel des Markt-Tages gewesen, sagt Roth. "Wir werden nicht jede Woche einen 'Tag des Marktes' veranstalten können, aber vereinzelte Aktionen wollen wir auch in Zukunft einbinden, wenn sich beispielsweise Künstler oder Vereine melden", blickt Roth in die Zukunft.

So soll der Wochenmarkt gegenüber dem Supermarkt wieder an Attraktivität gewinnen, nennt der Organisator ein Ziel der Aktionen: "Die Leute müssen sich wieder fragen: Was gibt es heute auf dem Marktplatz zu erleben?"

(RP)
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