Bedburg-Hau Ein Ständchen für Schloss Moyland

Bedburg-Hau · Das Museum feierte seinen 20. Geburtstag bei freiem Eintritt. Unterhaltung gab es durch eine Harfenistin im Park oder zahlreiche Führungen durch die Anlagen. Manch ein Besucher nutzte aber auch einfach nur den Blick vom Nordturm.

 Eine Harfenistin sorgte für ganz besondere Stimmung im Moyländer Schlosspark.

Eine Harfenistin sorgte für ganz besondere Stimmung im Moyländer Schlosspark.

Foto: Gottfried Evers

Normalerweise arbeitet Jannie Uhlenbrock-Lueb im Büro des Fördervereins Museum Schloss Moyland. Am Wochenende aber goss sie Seife mit Kräutern aus dem schlosseigenen Garten. "Die hat man schnell gemacht und dann kann man sie mit nach Hause nehmen", sagte sie. Schon ihr Leben lang hat Uhlenbrock-Lueb mit Kunst und Kultur zu tun, das Projekt Museum Schloss Moyland hat sie seit seinem Beginn unterstützt. In den vergangenen 20 Jahren habe es dabei nicht das eine Highlight gegeben. Vielmehr mache die Vielseitigkeit das Museum aus. "Man trifft immer wieder neue Menschen und plant viele Veranstaltungen. Das macht die Arbeit so facettenreich."

Der Eintritt war frei, das Wetter überwiegend sonnig und das Interesse groß: Der 20. Geburtstag des Museums Schloss Moyland gab allein am Samstag über 800 Besuchern Grund zum Feiern. Sie nutzten öffentliche Führungen durch die Ausstellungen, die Schloss- und Parkanlagen oder genossen die Aussicht vom Nordturm des Schlosses. Vor allem Kinder freuten sich über die offenen Kunstwerkstätten, um Pop-Up-Karten zu gestalten, Mikadostäbe zu schnitzen und Kräuterseife zu gießen. Der Kölner Spielecircus bot ein Spiel-und Mitmachprogramm an, während eine Harfenistin an verschiedenen Stellen im Park musizierte. So freute sich auch die vierjährige Marie Allad, die mit ihrer Familie aus Wesel angereist war. Besonders wohl fühlte sie sich unter dem Zelt des Kölner Spielecircus. Während die anderen Kinder Teller drehten, Keulen warfen und mit dem Hula-Hoop-Reifen spielten, traute sich die Vierjährige, sich auf einen Scherbenhaufen zu setzten und zu legen, am Ende sogar einen Kopfstand mit Hilfestellung zu machen. "Das stärkt das Selbstbewusstsein der Kinder, gibt ihnen Anerkennung und macht vor allem eines - Spaß", erklärte das Team des Spielecircus. Die Scherben waren natürlich aus besonders dickem Glas und wurden zuvor abgerundet und gekocht, so dass kaum Verletzungsgefahr bestand. Während sich die Jüngeren also überwiegend bei den kreativen und sportlichen Mitmachaktionen austobten, nahmen vor allem die Erwachsenen an den zahlreichen Führungen durch die Schloss- und Parkanlagen teil.

Auch Ursula Gall aus Bedburg-Hau besuchte eine Führung durch den Skulpturenpark. Sie sei in der Vergangenheit zwar schon oft am Schloss gewesen und habe auch schon zahlreiche Führungen miterlebt, jedoch sei ihr letzter Besuch nun schon vier Jahre her gewesen. Das Festwochenende zum 20. Geburtstag gab ihr den Anlass, dem Schloss mal wieder einen Besuch abzustatten. Einblick in den Skulpturenpark etwa gab Brigitte Bültjes, die schon seit 20 Jahren, also von Beginn an, Führungen rund um das Museum Schloss Moyland gibt. Sie erklärte, wie das Museum durch die Parkanlage "seine Türen nach außen öffnet und somit seine Arbeit auch dort zeigt". Ursula Gall zeigte sich begeistert: "Ich mache immer wieder neue Erfahrungen, wenn ich zum Schloss Moyland komme. Zwar hat man vieles schon mal gehört, jedoch ist es schön, seine Erinnerungen wieder aufzufrischen. Schließlich stecken ja so viele Geschichten hinter den Kunstwerken im Skulpturenpark."

Auch Jannie Uhlenbrock-Lueb hofft für die Zukunft, dass das Vielfältige, das Facettenreiche im Museum Schloss Moyland so bestehen bleiben möge. "Hier spielen Kunst und Natur eine ganz besondere Rolle, und das mit der historischen Anlage. Da kann man doch nur hoffen, dass diese Arbeit so fortgesetzt wird."

(RP)
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