Kranenburg Ein neuer Schulweg in Kranenburg

Kranenburg · In der neu gegründeten Euregio Realschule soll ab Schuljahr 2016/17 unterrichtet werden. Vorgaben wurden bislang alle erfüllt. Geplant ist, dass die Bezirksregierung Anfang des Jahres die Genehmigung erteilt.

 Kerngesundes Gebäude: In die Räume der ehemaligen Hanna-Heiber-Hauptschule wird die private Euregio Realschule einziehen.

Kerngesundes Gebäude: In die Räume der ehemaligen Hanna-Heiber-Hauptschule wird die private Euregio Realschule einziehen.

Foto: G. Evers

Es wirkt so, als seien gerade große Ferien. Ruhe im Gebäude, die Mantelhaken im Flur sind leer, mehr oder weniger gelungene Figuren aus Pappmaché baumeln von der Decke. Das Schulgebäude erweckt den Eindruck, als wenn es gerade erst verlassen wurde. Doch wird hier seit mehr als einem Jahr niemand mehr unterrichtet. Nur in einem Raum brennt Licht. Hier wird ein neues Kapitel Kranenburger Bildungsgeschichte vorgestellt. Das Gebäude der ehemaligen Hanna-Heiber-Hauptschule, die 2014 geschlossen wurde, soll wieder mit Leben gefüllt werden.

 Werden die Schule leiten (v. l.): Horst Baranowski und Ulrich Falk.

Werden die Schule leiten (v. l.): Horst Baranowski und Ulrich Falk.

Foto: Eve

Geplant ist, dass ab dem Schuljahr 2016/17 in der Euregio Realschule, einer privaten Ersatzschule, wieder Kindern Wissen vermittelt wird. Die Voraussetzungen, so die Mitglieder der Initiative, seien blendend. Das Gebäude ist gut in Schuss, die Genehmigungen vorhanden - soweit dies zum aktuellen Zeitpunkt möglich ist. Und was für einen funktionierenden Schulbetrieb ebenfalls unerlässlich ist, wurde geklärt: Mit Ulrich Falk (46), der derzeit noch an einem freien Gymnasium in Düsseldorf unterrichtet, und Horst Baranowski (64), Lehrer in den Niederlanden, sind Schulleiter und Stellvertreter gefunden.

Nach dem Aus von Hanna-Heiber entstand die Idee, eine Privatschule aufzubauen. Das Vorhaben wurde anfangs noch müde belächelt. Jetzt deutet nicht wenig darauf hin, dass die Elterninitiative ihre Pläne realisieren kann, und es in Kranenburg einen neuen Schulweg gibt. Was zum endgültigen Erfolg noch fehlt, das sind Schüler. Bedeutende Punkte im Überblick:

Anmeldung: Ab sofort werden Anmeldungen entgegengenommen. Jedes Kind, das mindestens eine uneingeschränkte Realschulempfehlung erhält, kann sich für die Schule entscheiden. Kontakt: Telefon 02826 5268; E-Mail: sekretariat@eureschule.eu

Kosten: Die Elternbeiträge sind sozial gestaffelt. Durchschnittlich liegen diese bei 100 Euro im Monat. Damit sind die Kosten für den gebundenen Ganztag abgedeckt (drei Tage in der Woche bis 15 Uhr; auch möglich: fünf Tage in der Woche bis 16 Uhr). Für Lernmittel gelten die in NRW üblichen Eigenanteile.

Unterstützt wird die Initiative von der Sparkasse Kleve, die eine für das Genehmigungsverfahren benötigte Bürgschaft von 130.000 Euro übernommen hat.

Unterricht: Es ist eine zweisprachige ganztägige Realschule, die sich sowohl an deutsche als auch an niederländische Kinder richtet. Ein Schüler muss nicht von Beginn an zweisprachig sein, jedoch die Bereitschaft mitbringen, die jeweils andere Sprache zu erlernen. Alle Kinder werden in bestimmten Fächern ausschließlich in Niederländisch unterrichtet, in anderen wird dementsprechend nur in Deutsch gesprochen. Durch zusätzlichen Sprachunterricht wird die Bilingualität gefördert werden.

Abschlüsse: Fachoberschulreife mit Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe; Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife) und Hauptschulabschluss. Auch gibt es Übergänge in das niederländische Schulsystem nach der 6. und 9. Klasse.

Informationen: Am Samstag, 28. November, von 11 bis 14 Uhr, besteht die Möglichkeit, sich an einem Tag der offenen Tür über die Schule zu informieren und sich anzumelden. Auch auf der von dem Klever Grafikdesigner Christoph Frauenlob gestalteten Internetseite www.eureschule.eu erhält man wichtige Hinweise.

Lehrer: Zwei sind schon da, weitere stehen, so die Darstellung der Pädagogen, Schlange. "Das Interesse, in Kranenburg zu unterrichten, ist riesengroß", sagt Falk.

Schülerzahlen: Für den Start müssen sich mindestens 15 Schüler anmelden. Doch geht Ulrich Falk davon aus, dass es deutlich mehr sein werden. "Ich habe mit Bürgermeister Günter Steins gewettet, dass wir mit 50 Schülern und somit zwei Klassen starten", sagt der Schulleiter, der von dem Konzept überzeugt ist. Wetteinsatz: eine Kiste Wein. Wer möchte, dass der neue Leiter der Euregio Realschule seinen Dienst mit einem Erfolgserlebnis beginnt, der sollte sein Kind hier anmelden.

(RP)
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