Kleve Ein Freiwilligen-Jahr zum "Ziele-Suchen"

Kleve · Es gibt jede Menge Möglichkeiten für Freiwilligen-Dienste und viele nutzen sie nach der Schule zur Orientierung. In der Region gibt es zwei Angebote, die aus der Masse herausragen: Ein Ökologisches Jahr oder ein Jahr mit religiöser Note.

Alles für die Trauerseeschwalbe. Wer sich für Naturschutz-Themen interessiert, kann in Bienen selbst etwas tun.

Alles für die Trauerseeschwalbe. Wer sich für Naturschutz-Themen interessiert, kann in Bienen selbst etwas tun.

Foto: Naturschutzzentrum im Kreis Kleve

Wer nicht weiß, was er mit seiner Zukunft anfangen soll, sich aber für etwas einsetzen möchte, für den ist vielleicht ein Freiwilligendienst das Richtige. Wer sich für Tiere und Natur interessiert, der kann sich zum Beispiel für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) entscheiden.

Ebenso wie beim Freiwilligen Sozialen Jahr, das meist bekannter ist, haben die Freiwilligen auch beim FÖJ die Chance, ein Jahr in verschiedene Berufe reinzuschnuppern. Ein Vorteil beim FÖJ: Dadurch, dass viele gar nicht davon wissen, sind die Plätze oft noch unbesetzt.

So auch im Naturschutzzentrum in Bienen. Hier werden ab 1. August zwei Nachfolger für Lea und Lars gesucht, die im vergangenen Jahr das Team unterstützten. Bewerben kann sich jeder bis zum Alter von 27 Jahren. Dabei ist den Verantwortlichen besonders wichtig, dass die Plätze unabhängig von der Schulbildung verteilt werden. "Wir bemühen uns um Chancengleichheit. Deshalb ist ein Platz fest für Interessierte mit Sek1-Abschluss oder ohne Abschluss reserviert", erklärt Johanna Dohle vom Naturschutzzentrum in Bienen.

Wer sich für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in Bienen entscheidet, bekommt ein eigenes Zimmer im schönen Haupthaus des Naturschutzzentrums. Er darf bei allem mitarbeiten, was im Naturschutzzentrum an Arbeit anfällt: Die Pflege der Naturschutzgebiete, Gänsezählungen, Öffentlichkeitsarbeit und Artenschutz sind nur einige der möglichen Aufgaben.

Beim Artenschutz stehen vor allem Steinkauz und Trauerseeschwalbe im Fokus. "Die Freiwilligen helfen dabei, Brutflöße für die Trauerseeschwalben auf dem Altrhein zu bauen und die Brutphase zu beobachten", verrät Johanna Dohle. Zu dem FÖJ gehört neben der Arbeit vor Ort auch die Teilnahme an Seminaren zu ökologischen Themen. Da gibt es die Chance, mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen.

Die Arbeit wird mit einem Taschengeld von 300 Euro im Monat belohnt. "Im Moment wird noch über eine Erhöhung verhandelt", so Johanna Dohle.

Auch die Hochschule Rhein-Waal bietet zwei Plätze für ein FÖJ an. Dort beschäftigen sich die Freiwilligen im Klimahaus unter anderem mit Pflanzen drinnen und draußen, Führungen für Besucher, ökologischer und nachhaltiger Gartenbewirtschaftung, Imkerei oder Laborarbeiten. Es gibt ebenfalls ein entsprechendes Taschengeld, allerdings stehen keine Unterkünfte zur Verfügung.

Bewerbungsschluss für die Plätze ist der 15. Mai. Da das FÖJ ein Bildungsjahr zwischen Schule und Beruf ist, kann man nicht mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder Studium teilnehmen. Bewerbungen gehen an den Landschaftsverband Rheinland (LVR). Das funktioniert am einfachsten im Internetportal der LVR unter www.foej.lvr.de. Wer sich vorher noch ausführlicher über das FÖJ oder das Naturschutzzentrum informieren möchte, kann das am besten unter www.nz-kleve.de tun.

Wer sich doch eher für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) entscheidet, für den stellt das Bistum Münster ein besonders religiös geprägtes Angebot unter dem Titel "Was suchst du?" vor. Es richtet sich ausschließlich an katholische 18- bis 26-Jährige. Bewerben kann man sich bis Juni, der Dienst beginnt am 1. August. Einsatzstellen gibt es zum Beispiel in der Kinder- und Jugendarbeit, im Krankenhaus, einer Pfarrei oder der Alten- oder Behindertenhilfe. Es gibt Seminarwochen, und es stehen während der zwölf Monate Reisen nach Israel und Palästina sowie nach Taizé auf dem Programm. Die Freiwilligen wohnen in einer Wohngemeinschaft mitten in Münster, einmal in der Woche gibt es ein Programm zu Lebens- und Glaubensfragen. Außerdem gibt es Taschengeld und Verpflegungspauschale. Mehr infos gibt es im Internet unter www.orientierungsjahr-muenster.de oder www.fsd-muenster.de oder bei "Freiwillige Soziale Dienste" (FSD) Bistum Münster unter Telefon 0251 384502-0, E-Mail info@fsd-muenster.de

(julat/szf)
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