Kleve/Kevelaer/Hagen Drogen-Prozess vor dem Abschluss

Kleve/Kevelaer/Hagen · Im Gerichtsverfahren gegen den Kevelaerer Unternehmer Georg R. sind inzwischen die Mitangeklagten zu langen Haftstrafen von bis zu 9,5 Jahren verurteilt worden. Weil R. schwer krank ist, steht sein Urteil noch aus.

 Die drei Tonnen Marihuana, die der Zoll in Antwerpen beschlagnahmte.

Die drei Tonnen Marihuana, die der Zoll in Antwerpen beschlagnahmte.

Foto: Zoll

Am Landgericht Hagen geht es um die Einfuhr von drei Tonnen Marihuana im Wert von 30 Millionen Euro. R. hat bereits gestanden, an der Einfuhr von Marihuana im großen Stil beteiligt gewesen zu sein. In Kleve war R. zuletzt als Investor für das Bauprojekt "Wohnen an der XOX GmbH" aufgetreten, das bis jetzt noch nicht verwirklicht wurde.

Eigentlich hätte das Urteil gegen R. auch schon fallen sollen, das ließ jedoch der Gesundheitszustand des Angeklagten nicht zu, wie Landgerichtssprecher Jan Schulte gestern mitteilte. R. sei "schwer behandlungsbedürftig erkrankt" und habe deswegen an den letzten Verhandlungstagen nicht teilnehmen können. Deswegen dauere das Verfahren gegen ihn noch an; es werden möglicherweise Ende Januar beendet werden können, so Schulte.

Zum Fall: Im Dezember des vergangenen Jahres waren drei Container aus Ghana im Hafen von Antwerpen angekommen, die laut Anklage für den Kevelaerer bestimmt waren. Offiziell sollten sie Palmkernschalen beinhalten. Doch wurde in den Behältern neben dem Abfallprodukt auch die riesige Menge Rauschgift gefunden.

Ziel der Container war der alte Schlachthof in Kalkar-Appeldorn. Der Ort diente dem Kevelaerer als Umschlagsort von Waren, die für seine Biogasanlagen bestimmt waren, so die Anklage. Neben R. waren vier weitere Personen festgenommen worden. Kopf der Bande soll ein Niederländer sein.

Georg R., der vor allem in der Landwirtschaft und mit Biogasanlagen sein Geld verdient, hatte in den vergangen Jahren versucht, verschiedene Bauprojekte im Kleverland umzusetzen. Vor seiner Festnahme war der Kevelaerer als Geschäftsführer der "Wohnen an der XOX GmbH" tätig. Die Firma wollte am Klever Spoyufer die Wohnkomplexe "XOX-Höfe" auf dem Gelände der ehemaligen Biskuit-Fabrik errichten. Mindestens 20 Millionen Euro wollte Georg Ruffen in dieses Objekt investieren.

(RP)
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