Kleve Drehorgeln kommen wieder nach Kleve

Kleve · 23 Drehorgelspieler konnten die Organisatoren um Jörg Hopmanns und Petra Hendricks vom Klever City Netzwerk für das am Sonntag, 5. November, geplante Stadtfest gewinnen. Dazu spielen drei Großorgeln auf den Plätzen der Stadt.

 Das "Anorgeln" auf dem Fischmarkt soll künftig wieder ein Ereignis sein.

Das "Anorgeln" auf dem Fischmarkt soll künftig wieder ein Ereignis sein.

Foto: Gottfried Evers

Es wehte ein Wind aus längst vergangenen Zeiten durch die Straßen Kleves, wenn die Bänkellieder und Gassenhauer der Orgelspieler zum Drehorgelfest in Kleve erklangen. Ein Wind, der vordergründig von den alten Zeiten erzählte, als man sich im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts um den Mann mit der Orgel scharte, dem Äffchen beim Tanz zusah und hinterher ein paar kleine Münzen springen ließ - ganz im Wortsinn. "Gute alte Zeit" hieß das lange Jahre, auch wenn es eine arme Zeit war, in der nur der Drehorgelmann im Zylinder oder die Drehorgelfrau im langen schwarzen Rüschenrock etwas Herzenswärme in den Hinterhof oder auf die Straße brachten. So, wie Heinrich Zille es eben im "Milljöh" beschrieb.

 Britta Pauls, Jörg Hopmanns und Petra Hendricks stellten das Programm fürs Drehorgelfest vor.

Britta Pauls, Jörg Hopmanns und Petra Hendricks stellten das Programm fürs Drehorgelfest vor.

Foto: mgr

Warm ums Herz wurde es den Freunden dieser "guten alten Zeit" auch über ein Jahrzehnt lang, wenn Anfang November die Gilde der Orgelspieler nach Kleve kam und aufspielte: zum sonntäglichen Stadtfest über die Straßen der Stadt verteilt, auf den wichtigen Plätzen mit den großen meist aus den Niederlanden kommenden Großorgeln. Zum Start das Anorgeln auf dem Fischmarkt, wo jeder sich vorstellte und sein ganz besonderes "Milljöh" in die Schwanenstadt brachte und davon erzählte. Eine Tradition, die 2013 unterbrochen wurde und jetzt wieder aufleben soll. Denn am Sonntag, 5. November, heißt es nach vier Jahren wieder: 16. Drehorgelfest mit verkaufsoffenen Sonntag in Kleve. Das Anorgeln ist wie gewohnt auf dem Fischmarkt. Dann werden die Herren und Damen um 11.30 Uhr in ihren alten Kostümen von Bürgermeisterein Sonja Northing begrüßt - die das Ganze auch als ein Ständchen zum Geburtstag der Stadt auffassen darf. Lädt das Fest doch zum 775-jährigen Bestehen der Stadt endlich wieder in die City ein. 23 kleine Drehorgeln konnten die Organisatoren um Jörg Hopmanns vom gleichnamigen Modehaus und Petra Hendricks vom Klever Stadtmarketing für das Stadtfest gewinnen. Sie werden ihre Lieder von Früher zwischen Herzogstraße und Hoffmannallee erklingen lassen. Dazu kommen drei Großorgeln. "Sie alle werden das nostalgische Flair an diesem Tag in Kleve verbreiten", sagt Petra Hendricks. Die Stadtmarketing-Expertin erinnert dabei auch gleich an die neuen Öffnungszeiten der Geschäfte, die von Herzogstraße, Kavarinerstraße Große Straße bis eoc. ihre Pforten schon ab 12 Uhr öffnen werden. Der Tag endet mit dem "Aborgeln" um 16.30 Uhr mit den kleinen Drehorgeln - dieses Mal am Kavarinerbrunnen. In der Oberstadt zwischen Hagsche Straße und eoc. lockt auf der Hoffmannallee wieder der ebenso traditionelle Trödelmarkt.

Die Geschäfte schließen dann am Sonntag um 17 Uhr. Britta Pauls will das Stadtfest nutzen, ihr neues Geschäftskonzept an der Ecke Hagsche Straße 51 Nassauermauer vorzustellen. Es sollen dort Wohnaccessoires geben, ein umfassendes Kosmetikangebot und auch die Möglichkeit, einen Milchkaffee zu trinken. "Wir eröffnen das komplett neu gestaltete Geschäft schon am Samstag", verspricht Pauls. Die Woche mit den beiden Feiertagen soll zum Umbau genutzt werden.

"Das Drehorgelfest war immer der umsatzstärkste offene Sonntag", macht Hopmanns Hoffnung auf eine wie zu den alten Zeiten immer gut gefüllte Stadt.

(mgr)
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