Kreis Kleve DLRG übt die Wasserrettung in Wissel

Kreis Kleve · Seit 2008 bietet die DLRG an jedem zweiten Wochenende im September den Tag des Wasserretters an. Diesmal fand er am Wisseler See statt. Dort haben mehr als 230 Teilnehmer insgesamt 21 Szenarien geprobt.

 Jede Gruppe besuchte über den Tag verteilt sieben Szenarien, in denen sie einen kleinen Einblick in die Arbeit eines Wasserretters werfen konnten.

Jede Gruppe besuchte über den Tag verteilt sieben Szenarien, in denen sie einen kleinen Einblick in die Arbeit eines Wasserretters werfen konnten.

Foto: Evers Gottfried

Naturgetreu haben die Helfer des DLRG-Landesverbandes Nordrhein beim neunten Tag der Wasserretter am Wisseler See mehrere Szenarien durchgespielt. Mit Hilfe von Kunstblut wurden Unfälle so realistisch wie möglich dargestellt, damit die Nachwuchs-Wasserretter an realen Szenen lernen konnten. Das sei wichtig, sagte DLRG-Pressesprecher Michael Grohe: "Man muss solche Szenarien zigmal üben, damit man im Ernstfall genau das Richtige macht und nicht lange überlegen muss." Insgesamt 232 Teilnehmer probten am Samstag in 21 Übungssituationen die Arbeit eines Wasserretters.

Jede Gruppe besuchte über den Tag verteilt sieben Szenarien, in denen sie zumindest einen kleinen Einblick in die vielfältige Arbeit eines Wasserretters werfen konnten. "Kleinigkeiten können im Ernstfall im Einsatz wichtig sein, und die lernt man hier", meinte der 18-jährige Niclas. Eine solche Kleinigkeit sei zum Beispiel das Aufschneiden einer Jeanshose eines Opfers mit Wunde am Bein, was sich viele Ersthelfer meistens nicht trauen und die Gruppe aus Düren deshalb am lebenden Beispiel ausprobierte.

 Das Retten eines Menschen aus einem Gewässer stand im Mittelpunkt.

Das Retten eines Menschen aus einem Gewässer stand im Mittelpunkt.

Foto: Gottfried Evers

Seit 2008 bietet die DLRG an jedem zweiten Wochenende im September den Tag des Wasserretters an und hat damit gute Erfahrungen gemacht. "Viele der Teilnehmer bleiben der DLRG treu und machen die Ausbildung zum Wasserretter", erklärte Grohe. Die einmal jährlich stattfindende Lernveranstaltung biete immerhin für Interessierte einen guten Einblick in die Arbeit eines Wasserretters. Die Teilnahme an der Veranstaltung sei deshalb auch sehr begehrt. "Wir leben sehr von der multiplizierenden Wirkung. Viele, die einmal hier waren, erzählen und empfehlen den Tag weiter", sagt Grohe. Der Landesverband übernimmt dabei die ganze Organisation. 130 Helfer sind dazu im Einsatz, um die Szenarien vorzubereiten und für die Verpflegung aller Teilnehmer zu sorgen. Übernachtet wird zudem in Zelten.

Die verschiedenen Ortsverbände des DLRG-Landesverbandes sind beim Tag des Wasserretters jedes Jahr bei einem anderen Ortsverband zu Gast. In diesem Jahr durfte der Ortsverband Goch die Teilnehmer, zu denen auch der Klever Ortsverband gehörte, am Wisseler See begrüßen. Viele der Szenarien dürften sie dabei zum ersten Mal kennengelernt haben. So konnten sie etwa das Retten eines Menschen aus einem Gewässer mit Hilfe eines Kajaks oder mit einem so genannten Spineboard lernen, das vor allem dann zum Einsatz kommt, wenn Wirbelverletzungen nicht ausgeschlossen werden können. "Der Vorteil daran ist, dass das Spineboard selbst schwimmt und unter die zu rettende Person im Wasser gebracht werden kann, so dass man sie stabilisiert ", erläuterte Grohe das Geschehen.

Obendrein gab es einige Aktionen an Land. Diese dienten vor allem dazu, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. "Solche Teambuilding-Maßnahmen sind auch ganz wichtig. Denn ein Wasserretter fährt nie alleine raus und versucht jemanden zu retten, sondern immer im Team. Dabei ist es aber ganz wichtig, dass man sich aufeinander verlassen kann und man auch weiß, warum der andere etwas macht", so Große. Die Teilnehmer konnten aus diesem Tag viel mitnehmen. "Ich bin zum ersten Mal hier und habe wirklich einiges gelernt", berichtete der 14-jährige Leonardo. Obwohl die 18-jährigen Christoph und Niclas schon zum zweiten Mal teilnahmen, konnten aber auch sie einiges aus dem Tag mitnehmen. "Es gibt immer noch etwas, was man nicht weiß. Und die Szenarien sind immer anders aufgebaut, so dass man auch beim zweiten Mal noch etwas dazulernt", meinten sie. Außerdem sei es toll auch die anderen Ortsgruppen aus dem Landesverband zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen.

(RP)
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