RP-Serie "Unsere Seelsorger" Die Wunden der Kirche geheilt

Kleve · Pastor Norbert Hoffacker übernahm 1968 seine Pfarrstelle in St. Nicolai Kalkar und St. Pankratius Altkalkar.

Dass drei Brüder Priester werden, ist alleine schon ein Phänomen. Legendär sind die Zwillingsbrüder Norbert und Theo Hoffacker und ihr Bruder Gerhard. Pfarrer Norbert Hoffacker trat 1968 seine Pfarrstelle in St. Nicolai Kalkar mit dem Auftrag an, die St. Pankratius-Gemeinde in Altkalkar mit zu übernehmen. Diese Pfarren betreute er bis 1992, verbunden mit einem zeitweisen Amt als Dechant. "Es war nicht immer einfach, die beiden Pfarreien in Einklang zu bringen", erinnert sich Josef Boßmann, der unter Pastor Hoffacker 14 Jahre dem Kirchenvorstand in Altkalkar angehörte.

Und auch Heinrich Schattmann, der in der 24-jährigen Tätigkeit des Geistlichen in Kalkar Mitglied des Kirchenvorstandes war, weiß zu berichten, dass in den ersten Jahren der gemeinsamen Fronleichnamsprozession der Kirchenvorstand von Altkalkar den Baldachin bis zur Gemeindegrenze trug und dieser danach vom Kalkarer Kirchenvorstand übernommen wurde. "Aber Ende gut - alles gut!", blickt Boßmann zurück, der auf zahlreiche Aktivitäten des Seelsorgers verweisen kann: "In seiner Zeit wurde viel bewegt.

" Da waren beispielsweise die Erneuerung des Kirchturms, die Verfugung der Außenhaut der Kirche, der Bau eines Kindergartens im Pfarrgarten, die Überholung des Uhrwerks, der Glocken und der Orgel und der Bau einer neuen Küsterei. Heinrich Schattmann weiß für Kalkar zu berichten, dass 1976 St. Nicolai einen neuen Turmhelm bekam, der Turm verfugt wurde, Kriegsschäden beseitigt, der Glockenturm einer Grundrestaurierung unterzogen und der Kirchplatz neu gestaltet wurde.

Küster Roland van Weegen, der von 1987 bis 1992 seinen Dienst unter Pfarrer Hoffacker vollzog, würdigte den Pfarrer, der sich stark um die herrlichen Kunstschätze in St. Nicolai kümmerte: "Er hat sie in allen Details persönlich fotografiert." Auch ließ er aus Anlass der Primiz von Jürgen Jamin und Klaus Arntz Messgewänder für die Pfarre anfertigen, die noch heute bei jeder Feierlichkeit in der Nicolaikirche benutzt werden. Eine tiefe Marienverehrung hat sein Leben geprägt.

Seine Schwester Adele, Leiterin der Bücherei, war "sein Ohr am Volk". Durch sie bekam er viele Kontakte und Informationen aus der Gemeinde. So galt seine Sorge den Kranken, er besuchte die Familien in Not- und Krisensituationen und half den Armen im Verborgenen. Dann wechselte er nach 24-jähriger Tätigkeit in Kalkar als Vicarius Cooperator an den St.-Victor-Dom zu Xanten mit dem Schwerpunkt der Verehrung des seligen Karl Leisner. Seine geistliche Heimat fand er im Schönstatt-Priesterbund.

Er widmete sich besonders dem "Heiligtum der Weggemeinschaft" auf dem Oermter Marienberg und der Schönstatt-Männerliga. Pfarrer Norbert Hoffacker, der am 1. Januar 1926 in Büderich geboren wurde, am 29. September 1951 zum Priester geweiht wurde, starb am 6. Juni 2006 auf der Insel Juist. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Heimatfriedhof in Büderich neben seinem gleichzeitig mit ihm geweihten und kurz zuvor verstorbenen Bruder Gerhard. Die Gravur auf seinem Primizkelch "Victor quia victima" (Sieger weil Opfer) ist auch der Spruch auf seinem Totenzettel.

(RP)
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