Kleve Die größte Fläche bleibt unbebaut

Kleve · Morgen stellt die Stadt Kleve im Ausschuss den neuen Bebauungsplan für den Minoritenplatz vor. Die Häuser sollen hinter die alte Stadtmauer rücken. Der Plan wurde nach den Vorgaben des Eckpunkteprogramms erarbeitet.

Die alte Stadtmauer ist die neue Richtschnur: Dort, wo die backsteinernen Überreste in der Erde liegen und wo im Mittelalter die Häuser der Stadt begannen, sollen auch in Zukunft wieder Häuser gebaut werden können. "Damit nimmt die künftige Bebauung die Altstadtstruktur wieder auf", erklärt Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer die neue Planung seines Fachbereichs für Kleves "Ewigkeitsbaustelle Minoritenplatz".

Die Stadt legt dafür einen neuen Bebauungsplan vor, der in der morgigen Sitzung des Bauausschusses der Stadt Kleve im Ratssaal des Rathauses vorgestellt und diskutiert werden wird. Es ist ein Plan, der die zu überbauenden Baufenster auf der Fläche der ehemaligen Minoritenstraße und des Parkplatzes darunter beschreibt. Den Namen "Minoritenplatz" trägt inzwischen die Fläche vor dem neuen Haupteingang des Rathauses. "Ziel des eingeleiteten Verfahrens ist es, den Bereich um den Minoritenplatz in der Klever Innenstadt neu zu ordnen und einer, der Zentrumslage angemessenen, Bebauung zuzuführen. Nach Vorgaben der Fraktionen des Klever Rates wurden Eckpunkte für eine Entwicklung des Minoritenplatzes aufgestellt. Aus diesen Eckpunkten wurden Bebauungsvarianten erarbeitet", sagt Rauer. Hinzu kam eine abschließende Beurteilung von Prof. Wachten, der die Bürgerbeteiligung moderiert hatte.

Der unbebaute Minoritenplatz bekommt nach der städtischen Planung mit 1800 Quadratmetern die größte Fläche des Areals, zudem soll es einen Platz vor dem Netelenhorst an der Volksbank geben. Auf der restlichen Fläche sollen zwei Baufenster möglich sein. Das sind die Flächen, die später von Investoren oder aber, sollte sie einzeln vergeben werden, klassisch von Bauherren überbaut werden könnten. Das kleinere Baufenster neben dem 1800-Quadratmeter-Minoritenplatz hat 1200 Quadratmeter, die überbaut werden können, das größere vor der Volksbank bekommt demnach 1400 Quadratmeter. Zusammen ist das rund die Hälfte der über 5000 Quadratmeter Fläche, die Sontowski überbauen konnte.

Da Kleve im Mittelalter bekanntlich eine doppelte Stadtmauer hatte, soll die Fläche zwischen der alten inneren Mauer (hinter der die neue Bebauung anfangen würde), und der jüngeren neuen Mauer als Wegstrecke ausgeführt werden, die Haus Koekkoek, Bensdorp, Union und Hochschule verbinden kann. An der äußeren Mauer würde schließlich der deutlich verbreiterte Park der Wallgrabenzone beginnen. "Als Gebietscharakter wurde ein Kerngebiet gewählt. So können verschiedene innenstadttypische Nutzungen entstehen", erklärt Rauer. Die Häuser dürfen dreigeschossig mit Dachgeschoss gebaut werden.

Die Bezirksregierung hat in Sachen Denkmalschutz keine Bedenken: Zwar umfasst der neue Bebauungsplan für den Minoritenplatz auch Teile des Bodendenkmals Altstadt Kleve, doch seien hier bereits archäologische "Sachverhaltsermittlungen durchgeführt worden", so dass die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt wurden, schreibt Barbara Borgmann für die Beziksregierung in Sachen Denkmalangelegenheiten. Und Denkmalschützer Andreas Stürmer möchte sich später zusammen mit den Planern "über die leere Fläche beugen", um Vorgaben zu machen.

(mgr)
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