Kleve Der Traum von der grünen Welle

Kleve · Warten wird oft lästig. Besonders im Straßenverkehr. Für Horst van Bebber (68) gibt es in Kleve jedoch einige Stellen, an denen man ohne Not stehen muss. Eine davon ist auf der Ringstraße. Van Bebber kritisiert, dass die Ampelschaltung einer dringenden Überarbeitung bedarf. "Wenn ich nachmittags die Gruft, über die Ringstraße Richtung Markt fahre, stehe ich kurz hinter dem Gymnasium im Stau", sagt er. Grund für den zähflüssigen Verkehr sei die Ampel vor der Lindenallee. Bei jeder Grünphase würden hier lediglich drei bis vier Fahrzeuge die Lichtsignalanlage hinter sich lassen. Dafür sorge nämlich die nächste Ampel an der Kreuzung Lindenallee, Hoffmannallee, Hagsche Straße. Hier sei immer genau dann rot, wenn die Autos von der Ringstraße kommen.

 Gewohntes Bild in Kleve: stehender Verkehr bei grüner Ampel.

Gewohntes Bild in Kleve: stehender Verkehr bei grüner Ampel.

Foto: mvo

"Ich habe gestern etwa acht Minuten gebraucht, um von Höhe der Staatsanwaltschaft bis zur Lindenallee zu kommen", ärgert sich van Bebber. Er hatte sich mit seinem Anliegen einmal an die Lokalpolitik gewandt, die den Hinweis ebenso interessiert, wie gleichgültig zur Kenntnis genommen habe. Der Rentner betont: "Ich war im medizinischen Bereich im Außendienst tätig, musste ständig zu meinen Leuten in ganz Deutschland. Ich bin insgesamt drei Millionen Kilometer gefahren und war in allen deutschen Großstädten unterwegs. Aber so eine Ampelschaltung wie in Kleve habe ich nirgendwo gesehen."

Horst van Bebber ist mit seiner Kritik über die Verkehrslenkung an der Stelle nicht alleine. So meldete sich eine Autofahrerin, die regelmäßig die Lindenallee vom Markt kommend hinauffährt. An der Ampel komme sie nicht weiter, da der stehende Verkehr selten eine Lücke lasse, damit sie durchfahren könne.

Die Stadt erklärt dazu, dass der Rückstau auf der Ringstraße auf die temporäre Sperrung der Römerstraße zurückzuführen seien. Die Römerstraße würde ab Montag wieder für den Verkehr freigegeben. Nichtsdestotrotz könnten Rückstauungen im Bereich Ringstraße/Lindenallee zu den sogenannten "Spitzenzeiten" immer mal wieder auftreten.

Ein Mitarbeiter vom Landesbetrieb Straßenbau NRW kennt die Problematik. Man wisse vom hohen Verkehrsaufkommen an dieser Stelle. Im kommenden Jahr wolle man mit der Stadt Kleve Ampelschaltungen überarbeiten. Als Verkehrsbehörde sei jedoch die Kommune für eine Optimierung verantwortlich. Die Initiative muss von der Stadt ausgehen. Die Komplexität des Vorhabens in Kombination mit der Schwerfälligkeit von Behörden dürften dafür sorgen, dass Helmut van Bebber weiter warten muss. Auch auf eine grüne Welle an der Stelle.

(jan)
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