Kleve Der Sport in Kleve wird umgebaut

Kleve · Neben der Siegfried-Kampfbahn entsteht ein Mischgebiet für Wohnen und Gewerbe. Das Wohn-Baugebiet neben dem Gustav-Hoffmann-Stadion am Hellingsbüschchen ging gegen die SPD-Stimmen durch. Beide Pläne werden offengelegt.

 Wo bis vor kurzen in Materborn Fußball gespielt wurde, ist jetzt Großbaustelle.

Wo bis vor kurzen in Materborn Fußball gespielt wurde, ist jetzt Großbaustelle.

Foto: Markus van Offern

Schweres Gerät ist auf der Siegfried Kampfbahn aufgefahren. Dort, wo bis zur Winterpause noch auf kurz geschnittenem Grün gekickt wurde, bestimmen erdbraune Haufen das Bild. Immerhin tragen die Caterpillar, die den Sportplatz ausgebaggert haben, die schwarz-gelben Farben des Vereins: Es geht voran auf der Kampfbahn, die als eines der Sportzentren in der Kreisstadt gilt und wo demnächst die Vereine Siegfried Materborn und SSV Reichswalde ihre Heimstätte haben sollen. Es entstehen Kunstrasenplätze und auch die zeitweise ackerartigen Nebenplätze werden durch feines Geläuf ersetzt. So der Plan.

Ein Bebauungsplan für ein angrenzendes Mischgebiet, das Wohnen und Gewerbe zulässt, ist ebenfalls beschlossen. Einstimmig vom Rat der Stadt Kleve, der jetzt im Ratssaal tagte. Bedenken, die die Politik noch im Hauptausschuss wegen der möglichen Einschränkung des Sports durch ein nahe gelegenes Grundstück hatte, räumte Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer aus: "Die Planungen für das Mischgebiet bedeuteten keine Kollision mit dem Sport, der dort spielende Verein wird keine Probleme dadurch bekommen." Die Planung zu diesem Bebauungsplan werden jetzt offengelegt.

Das zweite Sportzentrum, das der Stadt und vor allem den Schulen endlich eine neue Zweifachturnhalle und ein vernünftig ausgestattetes Leichtathletik-Stadion, in dem auch Football gespielt werden kann, bringen soll, sorgte dagegen für Diskussionsstoff. Auch wenn es vordergründig gar nicht auf der Tagesordnung stand: Es ging um den Bebauungsplan Hellingsbüschchen/ Lindenallee/ Bresserbergstraße/ Stadionstraße, der nach etlichen Diskussionen und einer Teilung eigentlich nur noch ein kleines Wohngebiet mit acht Grundstücken für den Einfamilienhausbau umfasst. Dieser war schon vom Hauptauschuss gegen die Stimmen der SPD mit Mehrheit zur Offenlage empfohlen worden. Damit könnte er nach Abwägung weiterer Einwände noch dieses Jahr verabschiedet werden.

Man wolle endlich nach jahrelanger Diskussion "zu Potte" kommen, sagte Wolfgang Gebing. Die Diskussion, die zunächst noch ihren Fokus auf der Lindenallee gehabt habe, sei intensiv geführt worden und stehe jetzt vor dem Abschluss, so der CDU-Fraktionschef. Es gelte zügig die Halle zu bauen und das Stadion weiter zu ertüchtigen. "Den Vorwurf der SPD, wir würden hier zur Eile drängen, kann ich nicht nachvollziehen", sagte Gebing. Er sehe auch keine Beschränkung des Sports durch das kleine Baugebiet, weil man hier ein Leichtathletik-Stadion und Schulsport habe und man Klagen über den Lärm nicht fürchten müsse. Der Verkauf der stadteigenen Grundstücke sehe er auch als Einnahmen, die für die Ertüchtigung der Sportanlagen verwendet werden könnten.

Petra Tekath sah das als SPD-Fraktionschefin ganz anders: Man solle sich intensiv um den Bau der Halle und des Stadions bemühen und das komplette Gebiet entwickeln, anstatt ohne Not ein Baugebiet aus dem Boden zu stampfen. Nicht einmal die Parkplatzprobleme in der Klimaschutzsiedlung seien gelöst, von den Parkplätzen für die Sportler und die Besucher ganz zu schweigen. Es sei "Quatsch", jetzt zur Eile zu drängen, so Tekath. Dem hielt Grünen-Fraktionschefin Hedwig Meyer-Wilmes entgegen, dass man diesen Plan bereits zum fünften Mal diskutiere - und sie von der SPD auch gerne Argumente im Ausschuss höre anstatt "Fraktionsberatung". Das konnte Michael Kumbrink (SPD) so nicht stehen lassen: Die Sozialdemokraten hätten von Beginn an die mangelnde Parkplatzsituation und die Teilung des Bebauungsplanes kritisiert, sagte er. Gebing führte an, dass die Stadt inzwischen für die Parkplätze in der Klimaschutz-Siedlung eine Parkscheibenregelung eingeführt habe.

Schließlich wurde die Offenlage des Bebauungsplanes für das Hellingsbüschchen gegen die Stimmen der SPD mit großer Mehrheit beschlossen.

(mgr)
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