Kranenburg Der Regionalrat will keine Windkraft im Reichswald

Kranenburg · Das Thema "Windkraft im Reichswald" beschäftigt die Region seit fünf Jahren. Die Firma Abo Wind aus Wiesbaden plant den Bau von zwölf Anlagen entlang des Kartenspielerwegs.

Es war Bündnis 90/die Grünen, mit dem ehemaligen NRW-Umweltminister Johannes Remmel an der Spitze, die die Ausweisung von Windkraft-Vorrangzonen im Forst ermöglichten. Nach Vorstellung der neuen Landesregierung sollen keine Anlagen mehr in den Wald gebaut werden. Donnerstag wird es einen weiteren Beschluss geben, der nach Ansicht der Politik das voraussichtliche Aus für das Projekt in Kranenburg bedeutet. Im Entwurf des Regionalplans ist der Bereich rechts und links entlang des Kartenspielerwegs noch als Gebiet ausgewiesen, in dem die Türme errichtet werden dürfen. Wie unsere Redaktion erfuhr, wird sich das ändern. Die Mitglieder des Regionalrats haben sich auf einer Klausurtagung mit großer Mehrheit darauf verständigt, die Fläche zu streichen.

Nach Ansicht von Hans-Hugo Papen, Vorsitzender der CDU-Fraktion in dem Gremium, wird es dadurch nahezu unmöglich, dort einen Windpark zu errichten. "Zu 99 Prozent fällt die Entscheidung gegen die Zone, da jetzt auch die Grünen dagegen sind", sagt Papen. Er stellt in Aussicht, dass die neue Landesregierung den Windkrafterlass überarbeitet und Waldgebiete als mögliche Standorte wieder herausnimmt. Manfred Krause (Grüne) betont, dass seine Fraktion ebenfalls keine Windkraft im Reichswald will. Gründe dafür hat er reichlich: Wasserschutz, Verschandelung des Landschaftsbilds, Bodenschutz, generell zu wenig Wald am Niederrhein, sensible Vogelarten und nicht zuletzt: "Wir müssen auch darauf achten, was die Menschen wollen."

Abo Wind-Mitarbeiter Georg von Aretin bewertet das Projekt als nicht umsetzbar, sollte es am Kartenspielerweg keine Vorrangzone geben. Doch gäbe es immer noch Möglichkeiten, die Pläne nicht vollends abzuschreiben. Auch gegen einen beschlossenen Regionalplan könne geklagt werden, so von Aretin.

(Jan)
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