Bedburg-Hau Cinque mit "Schnee von morgen"

Bedburg-Hau · Vorletzte Vorstellung in LVR-Klinik. Schmitz: Akustik schlecht, Miete zu teuer.

Das Zusammenspiel von Politik und Humor wurde in den vergangenen Wochen ja häufig diskutiert. Der Berliner Kabarettist Frank Lüdecke zeigte im gesellschaftshaus der LVR-Klinik auf Einladung des Kleinkunstvereins Cinque in seinem Programm "Schnee von morgen" jedoch, wie man Humor, boshafte Witze und Politik eben doch miteinander verbinden kann.

Sein politisches Kabarett, mit dem er derzeit durch Deutschland tourt und beim Klever Kleinkunstverein Gast war, nahm neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Verkehrsminister Alexander Dobrindt noch einige weitere Politiker aufs Korn.

Halt machte er auch nicht vor dem gebürtigen Weezer Ronald Pofalla, der im vergangenen Jahr zur Deutschen Bahn wechselte. "Heute ist Politiker ja kein Beruf mehr, sondern ein Ausbildungszweig für die freie Wirtschaft", sagte Lüdecke gewohnt scharfzüngig.

Immer wiederkehrendes Thema waren aber nicht nur die kleinen Seitenhiebe in Richtung Politik. Passend zum Namen des Programms beschäftigte sich der Träger des deutschen Kabarettpreises auch mit der heutzutage schnelllebigen Welt. Was heute in der Zeitung stehe, sei gestern schon veraltet gewesen, meint Lüdecke und geht im Folgenden auch auf die Bildungspolitik und die Sicherheit in der medialen Welt ein.

Als gebürtiger und im Umland wohnender Berliner kommt natürlich auch der Bau des neuen Flughafens der Landeshauptstadt in seinem Programm vor. Er sei zuversichtlich, dass die Sanitäranlagen 2021 ganz sicher eröffnet werden können.

Über zwei Stunden begeisterte Lüdecke mit vielen witzigen und bitterbösen Pointen die zahlreichen Zuschauer in Bedburg-Hau, die ihn erst nach drei Zugaben gehen ließen. Besonders begeisterte Lüdecke, wenn er zu seiner Gitarre griff und zu bekannten Ohrwürmern Lieder zu seiner Heimatstadt, seinem Beruf oder der Bildungspolitik sang.

Die Vorstellung von Frank Lüdeckes politischem Kabarett war allerdings die vorletzte im Gesellschaftshaus in Bedburg-Hau, wie Bruno Schmitz Kleinkunstverein Cinque vor Beginn bekannt gab. Die Gründe dafür seien die nicht so tolle Akustik und die hohe Miete, die für das Gesellschaftshaus gezahlt werden müsse.

Ein neues Objekt sei aber noch nicht gefunden worden. Schmitz sagte jedoch, dass der neue Spielort in Kleve liegen solle. Zuvor stellt noch Jens Neutag am Samstag, 4. Juni, im Gesellschaftshaus der LVR-Klinik Bedburg-Hau um 20 Uhr sein Programm "Das Deutschland-Syndrom" vor.

(RP)
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