Kleve ChorWerk Ruhr singt Stabat mater

Kleve · Drei Jahre nach dem begeisternden Shakespeare-Konzert gastiert ChorWerk Ruhr erneut in Kleve. Beim Reihenkonzert "Ode an die Steine" am 17. Oktober, 20 Uhr, in der Klever Stadthalle interpretieren die meisterhaften Stimmen des NRW-Spitzenchores Werke von Domenico Scarlatti, Johann Sebastian Bach und Ondøej Adámek.

 Chorwerk Ruhr gastiert am Dienstag in Kleve.

Chorwerk Ruhr gastiert am Dienstag in Kleve.

Foto: Konzerte Kleve/Pedro Malinowski

Der tschechiche Komponist Ondøej Adámek gilt als bedeutender Komponist seiner Generation und schrieb "Steinar" ursprünglich für das SWR Vokalensemble.ChorWerk Ruhr interpretiert erstmals die chorische Version dieses Auftragswerks der Wittener Tage für Kammermusik. Zwischen spielerischem Steinwurf und Steinigung agieren die Sänger eindrucksvoll auch als Perkussionisten und mit Kieselsteinen, verwenden ihre Stimmen für Sprache, Phoneme, aber auch jazzige und opernhafte Sequenzen. Adámek interessiert das gesamte Klangspektrum des Vokalen - und setzt es hier zur isländischen Lyrik des Dichters Sjón in Beziehung.

Die erste Konzerthälfte gehört derweil zwei bedeutenden Vertonungen biblischer Botschaften in barocker Klangrede. Scarlattis "Stabat mater" ist eine der unbekannteren Vertonungen der mittelalterlichen Sequenz. Mit der dichten Polyphonie der zehn Chorstimmen gehört das Werk zu den eindrucksvollsten Kompositionen des Schmerzes der Gottesmutter unter dem Kreuz ihres Sohnes - und gibt Ausblick auf die eigene Erlösung.

Johann Sebastian Bach bearbeitet in seiner berühmten Motette "Jesu, meine Freude" ein protestantisches Kirchenlied zu einem großen Hymnus der Jesusliebe. Jeder Strophe verleiht er individuelle Aussagekraft und bettet die theologische Aussage zwischen Geist und Leib in eine fast opernhafte Wirkmächtigkeit. Das mit jungen Stimmen als Projekt der Kultur Ruhr GmbH gegründete ChorWerk Ruhr interpretiert Chormusik von früher Mehrstimmigkeit bis zu oratorischen Werken auf höchstem Niveau. Instrumentalsolisten im Konzert sind der Lautenist Björn Colell, Günter Holzhausen an der Violone und Organist Christoph Anselm Noll. Um 19 Uhr gibt Andreas Daams die Konzerteinführung "Das dritte Ohr". Karten im Vorverkauf (16 Euro).

(sh)
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