Kalkar CDU will Gourmets in Monrestraße locken

Kalkar · Ein Arbeitskreis der KalkarerCDU zur Belebung der City will mit Eigentümern von leerstehenden Geschäften, KalkarAktiv und allen interessierten Bürgern die ehemalige Einkaufsstraße neu beleben.

 Der nördliche Teil der Kalkarer Monrestraße.

Der nördliche Teil der Kalkarer Monrestraße.

Foto: Stade

Die Wiederbelebung der Monrestraße, ehemals "die" Einkaufsstraße der Stadt, ist in Kalkar seit Jahren ein Dauerthema. Wie bestehende Leerstände von Geschäften beendet und deren Neuentstehung verhindert werden kann, darüber haben die Lokalpolitiker oft debattiert. Zuletzt darüber, ob ein Bebauungsplan in der nördlichen Monrestraße sowie am Markt und Teilen der Kesselstraße in den Erdgeschossen nur eine gewerbliche Nutzung zulässt. Gutachter machten sich alleine und mit den Bürgern Gedanken, wie der Niedergang beendet werden kann. Einzelne Eigentümer von Häusern versuchten und versuchen immer noch, auf eigene Faust mit großem Engagement neue Mieter für ihre Ladenlokale zu finden. Alles zeigte wenig oder keinen Erfolg.

Den "großen Knall", der die Monrestraße aus dem Dornröschenschlaf wecken soll, will nun laut dem Kalkarer CDU-Fraktionsvorsitzenden Günter Bergmann eine Arbeitsgruppe auslösen. Dabei will die Gruppe, die sich seit Anfang des Jahres mit der Thematik beschäftigt und nun eine erste Zwischenbilanz ihrer Arbeit vorgestellt hat, alle miteinbeziehen: die Werbegemeinschaft KalkarAktiv, die Arbeitsgemeinschaft der Kalkarer Gastronomen, die Immobilieneigentümer, die Marktbeschicker und alle interessierten Bürger. "Wir sind überzeugt, dass wir es schaffen können — alle zusammen. Kalkar war schon immer und ist immer noch eine Bürgerstadt. Und die Bürger sind stolz auf ihre Stadt", versicherte Günter Bergmann.

Was die Monrestraße betrifft, so regt die Arbeitsgruppe an, die bestehende "Gastronomie-Meile" am Markt auf den nördlichen Bereich der ehemaligen Einkaufsstraße auszudehnen. In den sechs derzeit dort leerstehenden Ladenlokalen sollen sich laut Günter Bergmann "Gourmet-affine" Geschäfte ansiedeln. Wein-, Kaffee-, Tee-, Bio- Käse- oder Fischgeschäfte hält die Arbeitsgruppe für denkbar. Gleiches gelte für ein "Markthaus", in dem in einem "shop-in-shop"-System regionale Produkte angeboten werden. Dabei könnten sich die einzelnen Betreiber das Risiko teilen, von den Kundenströmen der anderen profitieren und mit weniger Personal auskommen, als wenn jeder ein eigenes Ladenlokal führen müsse. Ebenso möglich sei ein "Kreativhaus", in dem mehrere Kunsthandwerker ihre Produkte anbieten würden.

Eine Voraussetzung für die Umsetzung des Konzeptes, das bei den Eigentümern der leerstehenden Geschäfte auf "positives Interesse" gestoßen sei, ist es laut der Arbeitsgruppe, dass alle in die sechs Leerstände einziehenden Mieter zeitgleich und mit gleichen Öffnungszeiten ihre Geschäfte eröffnen. Zudem sei intensive Werbung nötig: Internet, Facebook, Flyer, "locker gemachte" Stadtpläne, Zeitungsanzeigen, Lokalradio und -fernsehen. Auch Aktionen wie Spargel-Wochen oder Grünkohl-Essen könnten neue Kunden anlocken. Zudem könne die Stadt möglicherweise Fördermittel beantragen. "Die ganze Umsetzung muss aber niveauvoll sein — dann werden wir Erfolg haben", sagte Astrid Biesemann, die ein Mitglied der CDU-Arbeitsgruppe ist.

Um die immer wieder geforderte bessere "Anbindung" des neuentstehenden Fachmarktzentrums an den Stadtkern zu gewährleisten, schlägt die Arbeitsgruppe ein "Besucherleitsystem" für Fußgänger vor. Schilder sollen den Weg von der Bahnhofstraße über Altkalkarer Straße oder durch den Stadtpark in die Monrestraße weisen.

Die von Gutachter vorgeschlagene neue Verkehrsregelung in der Monrestraße (Umkehr der Einbahn-Richtung) will die CDU erst mal zu den Akten legen. "Solange bis sich die Situation in der Monrestraße verändert hat", sagte Günter Bergmann. Ganz verabschiedet habe sich seine Partei von der Änderung des Bebauungsplanes, die nur noch eine gewerbliche Nutzung der Erdgeschosse zugelassen hätte. "Die werden wir im Rat ablehnen", kündigte der CDU-Fraktionsvorsitzende Günter Bergmann an.

Dann wäre möglich, was Astrid Biesemann in einem Nebensatz für den Fall feststellte, dass das Konzept der Arbeitsgruppe nicht zu realisieren sei: "Dann ist die Monrestraße eine schöne Wohnstraße."

(RP)
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