Kreis Kleve Campus-Preis für Afrika-Studenten

Kreis Kleve · "RiTa" möchte für Afrika werben. Die Gruppe wurde jetzt vom Förderverein Campus Cleve ausgezeichnet. Peter Wack als Campus-Vorsitzender einstimmig wiedergewählt. Präsidentin Heide Naderer stellt Studentenzahlen vor.

 Peter Wack (2.v.r.) und Präsidentin Heide Naderer (2.v.l) freuen sich mit den RiTa-Organisatoren über den Campus-Preis.

Peter Wack (2.v.r.) und Präsidentin Heide Naderer (2.v.l) freuen sich mit den RiTa-Organisatoren über den Campus-Preis.

Foto: Gottfried Evers

Sie sprühen vor Optimismus. Optimismus für ihre Heimat, für ihren Kontinent: für Afrika. "Wir hören immer von Problemen, wenn wir von Afrika hören. Aber Afrika ist mehr als Armut, Bürgerkrieg, Unterentwicklung und Not. Afrika hat Zukunft", sagt Neville Mchina. Er studiert an der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) Agribusiness, spricht exzellent die Sprache seines Gastlandes. Mchina will wieder zurück in seine Heimat, will beim Aufbau besserer Strukturen helfen. "Sicher ist es bequemer, in Deutschland oder Europa zu bleiben.

Es gibt eine Krankenversicherung, man kann überall gutes Essen kaufen - aber ist es nicht besser, dass wir Studenten wieder zurückgehen und Führungspersönlichkeiten auf den Kontinent bringen?", fragt er rhetorisch. Sei es nicht besser, als Ingenieur zu Hause Brücken zu bauen, als Agribusiness-Fachmann die Landwirtschaft zu verbessern, als Fachmann für Internationale Beziehungen sein Land zu vertreten?

Für Afrika zu werben ist die Mission von RiTa (Rise Together for Africa). RiTa ist die Vereinigung, die Mchina und seine Mitstreiter gegründet haben, die unter anderem den Afrika-Tag (25. Mai) an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve organisieren. "Wir möchten, dass Afrika als Chance verstanden wird", sagt Sandra Osei und strahlt in die Runde im Hörsaal 2 der Hochschule Rhein-Waal. Strahlt für Afrika. Einerseits. Sie strahlt aber auch, weil der Förderverein Campus Cleve RiTa in diesem Jahr mit dem mit 2000 Euro dotierten "Social Award" ausgezeichnet hat. Eine gute Wahl. Campus-Vorsitzender Peter Wack holte Sandra Osei, Neville Mchina, Edith Mayungululu, Edmund Aboagye, Jenny Mushegera, Runya Chirikure und Dineo Sithole von RiTa auf die Bühne: "RiTa ist ein würdiger Preisträger", sagte er.

Peter Wack wurde nach der Preisverleihung von der Mitgliederversammlung als Vorsitzender des Vereins einstimmig wiedergewählt ebenso wie seine Stellvertreter Monika Geenen und Volker Wein und wie Schatzmeister Wilfried Röth. Geschäftsführer bleibt Hans-Josef Kuypers. Vorher hatte HSRW-Präsidentin Dr. Heide Naderer die neuesten Zahlen der Hochschule mitgebracht: 6300 Studierende zählt die HSRW, davon kommen derzeit 900 aus dem Kreis Wesel, 843 aus dem Kreis Kleve, 1733 aus NRW sowie 573 aus Deutschland außerhalb Nordrhein-Westfalens. Mehr als 30 Prozent der Studenten, 2107 an der Zahl, kommen aus dem Ausland. Naderer machte dann - warum auch immer - die Rechnung auf, dass mit 15 Prozent der HSRW-Studierenden mehr Studenten aus dem Kreis Wesel kommen als aus dem Kreis Kleve mit 14 Prozent der Studierenden. Kein Wunder: Im Kreis Wesel leben 168.000 Einwohner mehr als im Kreis Kleve.

Derzeit studieren 500 Inder an der HSRW. Damit liegt die Klever Hochschule unmittelbar hinter der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, wo 1000 Inder studieren. Das veranlasste den indischen Konsul, die Hochschule zu besuchen. Zuvor habe er Kleve nicht gekannt, aber er sei sicher, dass der Name der Stadt künftig in Indien nicht mehr gänzlich unbekannt sein werde. Vor allem, wenn es bald auch noch ein Crickett-Feld geben sollte.

(RP)
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